Hallo Quicklyfreunde,
nachdem ich hier bisher nur lesend und fragend unterwegs war, will ich heute mal meine 57er Quickly S mal vorstellen.
Vor einigen Jahren habe ich aus einer Kiste Teile wieder eine Urquickly aufgebaut. Der Wiederaufbau und das spätere Fahren mit dem Moped hat mir viel Spaß gemacht. Irgendwann wurde es aber verkauft, was ich später bereute. So kam der Gedanke mir wieder eine Quickly anzuschaffen.
Im August 2010 entdeckte ich im Online-Auktionshaus mit den vier Buchstaben, eine Quickly S, die ganz in der Nähe angeboten wurde. Ein paar Tage später war sie mir. Auf dem ersten Blick sah sie auch garnicht schlecht aus:
Im Unterschied zur ersten Quickly, wollte ich bei diesem Moped den aktuellen Zustand weitgehend erhalten. Unabhängig davon sollten aber alle Verschleißteile ersetzt werden, wozu ich die Quickly in die Einzelteile zerlegte.
Bei genaueren Betrachten der Teile wurde mir aber bald klar, daß es wohl doch etwas länger dauert würde. Ursprünglich sollte die Farbe draufbleiben. Leider war die Lackierung schlechter als erhofft. Einer der Vorbesitzer hatte einfach drauflos gesprüht ohne die Teile auseinander zu bauen und vorher zu reinigen. Die lackierten Spinnweben sahen zwar sehr schön aus aber da sich die Farbe auch an mehreren Stellen löste, habe ich mich doch für die große Lösung entschieden.
Für die Rahmenteile wurde “Saphirblau” ausgefällt, die restlichen Blechteile wurden "Lichtgrau" lackiert. Diese Farbtöne sind zwar keine originalen Quicklyfarben aber sie gefallen mir sehr gut.
Nach dem erfolgreichen Lackieren der Blechteile, begann dann im Sommer 2011 der Zusammenbau.
Nach einer berufsbedingten monatelanger Pause, ging es zu Beginn des Jahres 2012 mit der Komplettierung weiter. Auch wenn einiges neu gemacht werden mußte, so sollte kein Austellungsstück entstehen. Das Moped kann ruhig sein Alter zeigen. Darum habe ich auch einige Zeit für die Aufarbeitung des Rücklichts benötigt. Das hätte ich auch einfach neu kaufen können aber das kann ja Jeder. So habe ich es aber wieder hinbekommen und es hat kaum was gekostet.
Mit der Lieferung der letzten Kleinteile und dem Einbau derselben, war meine Quickly nun fast fertig. Zu gegebener Zeit sollen noch die Felgen ausgetauscht werden, da die Chromoberfläche stellenweise angerostet sind. Mir ist aber erstmal wichtig meine Quickly endlich wieder ans fahren zu bringen.
Doch es kam anders ...
Quickly S, Bj. 1957
Quickly S, Bj. 1957
Zuletzt geändert von andreas am 15.07.2018, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
Quickly S, Bj. 1957 - Teil II
Frohen Mutes brachte ich meine Quickly in eine kleine ortsansässige Motorradwerkstatt, um die Zündung genau einstellen zu lassen. Ein paar Tage später rief mich der Inhaber an und teilte mir mit, daß der Motor hinüber wäre und komplett überholt werden müßte. Wir vereinbarten, daß ich ihm einen Ersatzmotor vorbeibringen würde und er mal sehen wollte was möglich wäre. Auch das war erfolglos.
Ich holte die Quickly unrepariert wieder nach Hause und fuhr erstmal in den Urlaub. Jetzt mußte ich mich doch an die Motorüberholung wagen. Davor hatte ich mich bisher gedrückt. Nachdem die notwendigen Unterlagen besorgt waren, ging es los.
Dafür war Geduld und Fingerspitzengefühl notwendig. So war mancher O-Ring über die Jahrzehnte fest angebacken. Schritt für Schritt klappte es aber.
Nach der Demontage folgte die Reinigung der Gehäuseteile.
In der Zwischenzeit “trudelten” nach und nach diverse Ersatzteile wie Kugellager, Dichtungen, Ausgleichscheiben u.a. ein, die während der Motorüberholung ausgetauscht werden.
Nachdem alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte ich mit der Montage des Motors beginnen.
Langsam wurde es …
Nachdem der Nachrichtensprecher, im August 2012 das heißeste Wochenende des Jahres angekündigte und es auch wirklich kam, verzog ich mich in den Keller um den Motor fertigzustellen. Dabei ging es so gut voran, daß am Abend nicht nur der Motor fertig war, sondern dieser auch schon wieder an seinem Platz im Rahmen war. Leider ließ sich der erste Gang noch etwas schwer einlegen.
Einen Tag später war der Grund dafür gefunden. Die Hülle des Schaltbowdenzuges war ein paar Millimeter zu lang. Nach der Kürzung derselben lassen sich nun alle Gänge gut einlegen.
Jetzt muß ich noch die Zündung genau einstellen und ein paar Restarbeiten durchführen.
Ich holte die Quickly unrepariert wieder nach Hause und fuhr erstmal in den Urlaub. Jetzt mußte ich mich doch an die Motorüberholung wagen. Davor hatte ich mich bisher gedrückt. Nachdem die notwendigen Unterlagen besorgt waren, ging es los.
Dafür war Geduld und Fingerspitzengefühl notwendig. So war mancher O-Ring über die Jahrzehnte fest angebacken. Schritt für Schritt klappte es aber.
Nach der Demontage folgte die Reinigung der Gehäuseteile.
In der Zwischenzeit “trudelten” nach und nach diverse Ersatzteile wie Kugellager, Dichtungen, Ausgleichscheiben u.a. ein, die während der Motorüberholung ausgetauscht werden.
Nachdem alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte ich mit der Montage des Motors beginnen.
Langsam wurde es …
Nachdem der Nachrichtensprecher, im August 2012 das heißeste Wochenende des Jahres angekündigte und es auch wirklich kam, verzog ich mich in den Keller um den Motor fertigzustellen. Dabei ging es so gut voran, daß am Abend nicht nur der Motor fertig war, sondern dieser auch schon wieder an seinem Platz im Rahmen war. Leider ließ sich der erste Gang noch etwas schwer einlegen.
Einen Tag später war der Grund dafür gefunden. Die Hülle des Schaltbowdenzuges war ein paar Millimeter zu lang. Nach der Kürzung derselben lassen sich nun alle Gänge gut einlegen.
Jetzt muß ich noch die Zündung genau einstellen und ein paar Restarbeiten durchführen.
Zuletzt geändert von andreas am 15.07.2018, 18:05, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Quickly S, Bj. 1957
Nun will ich diese scheinbar unendliche Geschichte zu Ende bringen.
Aus verschiedenen Gründen, u.a. umzugsbedingt war keine Zeit sich weiter mit der Quickly zu beschäftigen. Zwischenzeitlich war auch mal die Luft raus – aber nicht aus den Reifen. Keine gute Zeit für die Quickly.
Nachdem die Quickly die letzten Monaten im Schuppen verbracht hat, habe ich sie nun wieder rausgeholt. Es wurde noch ein neues Distanzstück zwischen Vergaser und Zylinder und ein dazu passender Ansaugschlauch angebaut. Weiterhin wurde der überlange Krümmer um ein paar Zentimeter gekürzt.
Nach einigen Umdrehungen lief der Motor an und ich konnte die erste Proberunde drehen. Prompt wurde ich von dem bekannten Kopfdichtungsproblem erwischt. Nachdem ich eine verstärkte Ausführung eingebaut hatte läuft sie jetzt ziemlich gut.
Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu verbessern. So ist die Vorderradfelge stellenweise verrostet und soll irgendwann im Winter mal ausgetauscht werden. Das ist aber kosmetischer Natur und jetzt nicht so wichtig.
Meine Quickly läuft endlich nach langer Zeit und ich freue mich auf kleine Touren im Umland.
So, das war mein "Wiederaufbaubericht".
Viele Grüße
Andreas
Aus verschiedenen Gründen, u.a. umzugsbedingt war keine Zeit sich weiter mit der Quickly zu beschäftigen. Zwischenzeitlich war auch mal die Luft raus – aber nicht aus den Reifen. Keine gute Zeit für die Quickly.
Nachdem die Quickly die letzten Monaten im Schuppen verbracht hat, habe ich sie nun wieder rausgeholt. Es wurde noch ein neues Distanzstück zwischen Vergaser und Zylinder und ein dazu passender Ansaugschlauch angebaut. Weiterhin wurde der überlange Krümmer um ein paar Zentimeter gekürzt.
Nach einigen Umdrehungen lief der Motor an und ich konnte die erste Proberunde drehen. Prompt wurde ich von dem bekannten Kopfdichtungsproblem erwischt. Nachdem ich eine verstärkte Ausführung eingebaut hatte läuft sie jetzt ziemlich gut.
Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu verbessern. So ist die Vorderradfelge stellenweise verrostet und soll irgendwann im Winter mal ausgetauscht werden. Das ist aber kosmetischer Natur und jetzt nicht so wichtig.
Meine Quickly läuft endlich nach langer Zeit und ich freue mich auf kleine Touren im Umland.
So, das war mein "Wiederaufbaubericht".
Viele Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von andreas am 15.07.2018, 18:05, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Quickly S, Bj. 1957
Hallo Andreas,andreas hat geschrieben:Scheinbar unendlichen Geschichte.
kann ich so nicht bestätigen. Gut Ding brauch halt auch seine Zeit!
Mir gefällt die "Kleine", besonders die Farbgestaltung.
Allzeit gute Fahrt
hp
Re: Quickly S, Bj. 1957
Hallo hp,
danke für dein Feedback.
Natürlich hätte ich das Moped gerne schneller wieder zurück auf die Straße gebracht. Zurückblickend muß ich aber sagen, daß ich durch die längere Wiederaufbauzeit auch viel gelernt habe. Am Anfang hatte ich beispielsweise keine Ahnung von der Motorüberholung. Gezwungenermaßen mußte ich mich damit beschäftigen. Mit den richtigen Unterlagen hat es richtig Spaß gemacht.
Hier nochmal ein Vorher- und Nachherbild.
Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt.
Gruß
Andreas
danke für dein Feedback.
Volle Zustimmung!suzi0177 hat geschrieben:Gut Ding brauch halt auch seine Zeit!
Natürlich hätte ich das Moped gerne schneller wieder zurück auf die Straße gebracht. Zurückblickend muß ich aber sagen, daß ich durch die längere Wiederaufbauzeit auch viel gelernt habe. Am Anfang hatte ich beispielsweise keine Ahnung von der Motorüberholung. Gezwungenermaßen mußte ich mich damit beschäftigen. Mit den richtigen Unterlagen hat es richtig Spaß gemacht.
Hier nochmal ein Vorher- und Nachherbild.
Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt.
Gruß
Andreas
Zuletzt geändert von andreas am 15.07.2018, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Quickly S, Bj. 1957
Moin,
da war noch was ...
In meinem Fundus war noch eine lackierte Felge von einer Quickly L. Als ich diese mal wieder in den Händen hatte, fiel mir auf, daß an den Stellen wo die Farbschicht beschädigt war, Chrom durchschimmerte.
Durch vorsichtiges Abkratzen, wurde immer mehr von einer guterhaltene Chromschicht sichtbar. Ich habe kurzerhand MIPA Entbeizer aufgetragen und damit die Farbschicht entfernt.
Nach anschließender Reinigung wurde das Rad poliert, neu bereift ...
... und eingebaut.
Viele Grüße
Andreas
da war noch was ...
Nachdem ich meine Quickly regelmäßig nutze, wollte ich diesen Punkt auch noch erledigen.Auch wenn der Winter schon lange vorbei ist.andreas hat geschrieben:Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu verbessern. So ist die Vorderradfelge stellenweise verrostet und soll irgendwann im Winter mal ausgetauscht werden.
In meinem Fundus war noch eine lackierte Felge von einer Quickly L. Als ich diese mal wieder in den Händen hatte, fiel mir auf, daß an den Stellen wo die Farbschicht beschädigt war, Chrom durchschimmerte.
Durch vorsichtiges Abkratzen, wurde immer mehr von einer guterhaltene Chromschicht sichtbar. Ich habe kurzerhand MIPA Entbeizer aufgetragen und damit die Farbschicht entfernt.
Nach anschließender Reinigung wurde das Rad poliert, neu bereift ...
... und eingebaut.
Viele Grüße
Andreas