Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

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Kramerpeter
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Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Kramerpeter »

Hallo ans Forum,
ich könnte mal wieder eueren Rat gebrauchen.
Die 2 Gang Quickly meines Freundes wurde vom Motor kpl. überholt.
Zündung alles neu und eingestellt.
Bei einer Probefahrt am zurückliegenden Mittwoch, ist das Problem nach etwa 20 km aufgetreten.
Ein ruckeln also unrunder Lauf des Motors.
Patschen in den Vergaser.
Plötzlich ging sie wieder und dann immer das gleiche.
Benzin ist ausreichend vorhanden, Tankbelüftung, kerze,Stecker usw. alles OK.
Wie gesagt wurde die Zündung kpl. überholt und alles eingestellt (vom Fachmann)
Am Vergaserflansch zum Zylinder ist eine 8 mm Dichtung verbaut.
Weiter haben wir festgestellt, dass sich am Benzinschlauch Dampfblasen gebildet haben.
Eine stärkere Dichtung kann ich ja nicht einbauen, wegen den Stehbolzen, welche ja im Zylinder eingegossen sind.
Kann es trotzdem sein, dass die Zündsdpule oder der Kondensator defekt ist ???
Ich bin ehrlich gesagt am Ende meiner Ideen und würde mich auf Hilfen zu diesem speziellen Fall sehr freuen.
Kann so etwas auch durch falsch eingestellte Zündung auftreten ???, wobei ich davon ausgehe, dass der Fachmann diese richtig eingestellt hat.
Auch bei der heutigen Probefahrt und nicht so warm wie am Mittwoch, traten die gleichen Fehlerquellen auf und zwar von Anfang an.
Gruss aus Karlsruhe
Peter
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Guido G
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Guido G »

Hallo Peter,
hier meine Kurze Ferndyagnose:
-Zurückplatschen in den Vergaser deutet auf einen defekten Kondensator hin
-Ruckeln nach ein paar Kilometern könnte eine defekte Spule sein
-Dampfblasen im Vergaser -> Vielleicht Motor zu heiß -> Vergaser erhießt sich -> Verdampf Benzin in der Schwimmerkammer

Wie sieht die Zündkerze aus? Ist sie zu hell dann die Hauptdüse gegen eine etwas größere austauschen (z.B. 54 -> 56).
Wie sieht der Zündfunke aus, wenn der Motor nach ein paar km ruckelt, ist dieser noch hellblau oder eher gelblich (Zündspule austauschen).
Gruß Guido G

Ich fahre jetzt nun achtgleisig, 3x N (53,54,55) + T (59)BW + S-Beachcruiser (60) + Vittoria Gran Lusso (56) + Con Quickly Tipo Donna (56) + Quick50 (63)
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Kramerpeter
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Kramerpeter »

Hallo Guido,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Wie geschrieben, ist ja wirklich alles "NEU".
Soll ich die Spule jetzt auf verdacht wechseln ??
Es kann doch nicht sein, dass eine kpl. neue Zündung schon nach 2 Monaten defekt ist.
Kerze, Stecker,Düsen und Stellung der Düsennadel alles schon probiert -Nichts.
Oder doch verstellte Zündung????
Fage noch , wo bekommt man Zündspulen und Kondensator .
Wer hat für mich noch weitere Aussagen zu diesem Fehlverhalten dieser Quickly.
kann es gar sein, dass der frisch abgedichtete Motor im Kurbelgehäuse undicht ist.???
Fragen über Fragen.
Gruss
Peter
Kramerpeter
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Kramerpeter »

Hallo,
wollte heute das Poolrad abziehen und bekomme dieses teil nicht ab.
Schneti hat angeblich 2007 einen Hinweis dazu abgegeben - leider finde ich diesen nicht.
Das Poolrad sitzt so fest drauf, dass ich mir nicht traue richtig anzuziehen.
Ist jemand hier aus dem Forum der Tip von Schneti oder auch ein weiterer Hinweis
bekannt.
Gruss
Peter
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Guido G
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Guido G »

Hallo Peter,
lief den die Maschine nach Einbau der neuen Zündanlage? Dann sollest du mal alles scharuben kontrollieren, ob die denn auch fest waren :shock: ! Also, :shock: wenn deine Zündung eine Schraube locker hatte :mrgreen: , dann musst du jetzt die Zündung wieder richtig einstellen.
Falls du das für das Polrad doch noch abzunehmen möchtest dann benötigst du einen vernünftigen Polradabzieher. So ein "Dreibein" würde ich nicht nehmen!
Die M8-Mutter (Feingewinde M8x1) solltest du vorher schon gelöst, aber nicht abgenommen haben. So schützt die Mutter das Gewinde vor den Polradabzieher.
Gruß Guido G

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Kramerpeter
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Kramerpeter »

Hallo Guido,
hätte ich doch nur mit dem schreiben etwas länger gewartet - ich habe das Poolrad runter.
Mir blicken wie geschrieben eine kpl. neue Zündung entgegen.
Ich werde diese kpl. aus bauen und versuchen einen fachmann zu finden, welcher mir alles durchmessen kann.
Zur Frage mit dem laufen, ist es etwa so wie bei dir 2007.
Sie läuft nach dann kommt in unbekannten Abständen das ruckeln und patschen in den Vergaser.
Habe noch gelesen, dass evtl. das Poolrad nicht mehr genügend magnetisch sein kann???
Oder wie soll ich jetzt weiter vorgehen.
Im voraus besten dank für weitere Meinungen.
Gruss
Peter
Kramerpeter
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Kramerpeter »

Hallo ans Forum,
gestern sind die E.Teile für die Zündung eingetroffen.
Es wurde der Kondensator und die Kontakte erneuert.
Kurz vor dem Zusammenbau ist das Zündkabel ohne vorherige Anmeldung von der Lötstelle an der Zündspule noch abgegangen.
Evtl. war auch hier ein Lötfehler noch eine weitere Ursache für das stottern und patschen in den Vergaser.
Also wurde alles frisch angelötet und danach die Zündung wieder eingebaut und eingestellt.
Benzinhahn geöffnet und Starterklappe geschlossen - die Kurbel einmal nach unten
getreten und der Motor ist sofort angesprungen.
Die Probefahrt verlief ohne patschen und stottern.
Bedanken möchte ich mich für die Hilfestellung besonders bei Guido.
Gruss aus Karlsruhe
Peter
Schwabe
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Schwabe »

Hallo liebes Forum

Jürgen wird sagen verwendet die Suche...... hab ich auch teilweise darum der alte Beitrag hier.

Mein Motor zieht im kalten Zustand wirklich sehr sehr gut und bringt einen auch richtig vorwärts. Sobald der Motor warm ist (nach ca. 10-15min.) zieht er aber keine Wurst mehr vom Teller. Fehlzündungen hatte sie bei der letzten Ausfahrt aber nur einmal kurz ca 10sek. lang bei ca. 30 Minuten fahrt.

Liege ich richtig damit das es an einer defekten Zündspule liegen kann? Normalerweise sollte der Motor ja wenn warm gefahren ,,besser´´ ziehen wie kalt?!?!

Danke im Vorraus
Markus

PS: Die neuen Radlager werd ich auch noch ausprobieren sobald ich dazu komme sie einzubauen ;)
Der mal wieder ordentlich Blindleistung erzeugt hat!
J.P.

Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von J.P. »

Schwabe hat geschrieben:
Jürgen wird sagen, verwendet die Suche...... hab ich auch .....
Hallo Markus,

deshalb sage ich das jetzt auch nicht sofort, denn Du bist ja sogar in einem "richtigen" Thread (von mehreren) zu diesem Problem gelandet und Guido hat ja dazu auch schon entsprechende Vorschläge gemacht !

Auch ich würde in diesem Fall vermuten, dass es am Kondensator oder/und an der Zündspule liegen könnte, d.h. ich würde erst einmal einen neuen Kondensator einbauen - ist am einfachsten und billigsten - und wenn das zu keinem Erfolg führen sollte, müsste es dann eigentlich an der Zündspule liegen (Innenschlüsse in der Zündspule bei Wärme durch gealterten Isolierlack auf den Kupferdrähten).

Zuvor aber miss doch bitte erst einmal als "Grobdiagnose" den Innenwiderstand der Zündspule mit einem Qhm-Meter, und zwar in kaltem und in warmem Zustand.

In irgend einem Beitrag habe ich auch mal die Werte angegeben, die in etwa gemessen werden sollten; jetzt aber kommst's: Suche ausprobieren, z.B. Ohm !

Oder guckst Du hier (inklusive der Links in meinem Beitrag):.. Zündprobleme

Gruß - Jürgen
.
Schwabe
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Schwabe »

Hallo Jürgen
Klasse vielen Dank ;)

Ich werde mal ein paar Zündspulen durch probieren ;)
Wie kann ich einfach messen ob der Kondensator noch heile ist?

LG
Markus
Der mal wieder ordentlich Blindleistung erzeugt hat!
J.P.

Quickly-S stottert und patscht in den Vergaser ...

Beitrag von J.P. »

Schwabe hat geschrieben:
....... Ich werde mal ein paar Zündspulen durchprobieren ;)
Bevor Du das machst, solltest Du erst einmal bei der jetzt eingebauten Spule die oben angegebene "Kalt-/Warmmessung" mit einem Ohm-Meter machen !

................Welche k-Ohm Werte hast Du denn jetzt dort gemessen ?
Schwabe hat geschrieben:
.... Wie kann ich einfach messen, ob der Kondensator noch heile ist ?
Vermutlich hast Du nicht alle meine verlinkten Beiträge gelesen; guckst Du hier:

...................... http://www.nsu-quickly.de/forum/viewtop ... 1082#p6006

Jürgen

P.S.
Die vorgeschlagenen Überprüfungen sind natürlich alle nur "Grobdiagnosen" nach dem Prinzip "kaputt" oder "in Ordnung" (schwarz/weiß - entweder/oder) !

In Wirklichkeit gibt es natürlich jede Menge Zustände dazwischen, die man aber mit den verfügbaren/bezahlbaren "Bordmitteln" (z.B. mit einem Multimeter) nicht feststellen kann. Das machten und konnten früher die "Bosch-Dienste" mit eigens dafür vorhandenen Messeinrichtungen (z.B. Funkenstrecken, Messbrücken usw.).

Das gibt es heute i.d.R. alles nicht mehr, da es inzwischen für die professionellen "Reparierer" billiger ist, die relevanten Teile einfach "auf Verdacht" komplett zu ersetzen als diese geräte- und personalkostenintensiven Messungen mit Ausbau der Zündspule usw. durchzuführen !

Deshalb finde ich das Angebot unseres Webmasters schon für bemerkenswert:
webmaster hat geschrieben:
Im Prinzip kann man die Spule nicht selbst prüfen ohne geeignetes Testgerät von Bosch oder Noris (Funken-Prüfstrecke).

Manche Werkstätten haben diese Geräte noch.

Ansonsten einschicken, wir testen dann die Spule.
........Nachfolgend mal zwei Bosch-Prüfgeräte aus dieser "guten alten Zeit" :

Bild

Bild

Bild

.
Schwabe
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Schwabe »

Tolle Geräte die es damals gab.

Ich denke aber die moderne Marktwirtschaft verkauft auch lieber neu als das etwas altes repariert wird.

Werde falls es heute Abend nicht regnet mal vor dem Fahren und nach dem Fahren den ohmschen Widerstand messen. Sollte dieser abnehmen müsste ja wie schon oft bemerkt ein Windungschluss oder mehrere vorhanden sein. Wobei ich eigentlich nicht verstehe das die Leistung abnimmt sobald der Zündfunke schwächer wird?

Wieso hat damals keiner Diesel Mopeds gebaut da wär man das leidige Thema wenigstens los...........xD ;)
Der mal wieder ordentlich Blindleistung erzeugt hat!
J.P.

Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von J.P. »

Bild
Schwabe hat geschrieben:
Ich denke aber, die moderne Marktwirtschaft verkauft auch lieber neu, als dass etwas Altes repariert wird.
Hallo Markus,

nach mehr als 50 Jahren Lebenszeit bei einem Produkt halte ich das in unserer sonst so schnelllebigen Zeit allerdings für ein sehr nachvollziehbares Verhalten !

Schwabe hat geschrieben:
.... Wobei ich eigentlich nicht verstehe, dass die Leistung abnimmt, sobald der Zündfunke schwächer wird ?
Ein kräftiger Zündfunke sorgt für eine gute Verbrennung und ist damit grundlegende Voraussetzung für die gute Leistung eines Motors! Ein schwacher Zündfunke wird bei den im Verbrennungsraum herrschenden Drücken und Strömungen/Verwirbelungen durch die Gase praktisch "ausgeblasen".

Schwabe hat geschrieben:
..... Werde, falls es heute Abend nicht regnet, mal vor dem Fahren und nach dem Fahren den ohmschen Widerstand messen. Sollte dieser abnehmen, müsste ja, wie schon oft bemerkt, ein Windungschluss oder mehrere vorhanden sein.
Was das Verhalten von alternden Zündspulen anbetrifft, so habe ich vor gut 3½ Jahren mal ausführlich über das Wieso geschrieben. Leider ist dieser Beitrag inzwischen in das "Archiv" gewandert, sodass nicht registrierte und nicht angemeldete Forenleser ihn nicht mehr lesen können :
................................................." Re: Motor geht nach ca. 20 - 30 Kilometern aus ! "

..........Weil dieser Beitrag aber so Grundlegendes zum Zündspulenproblem aussagt, füge ich ihn nachfolgend mal als Zitat ein :
J.P. hat geschrieben:( 17.08.2009 - 13:05 Uhr )

Bei einer 50 Jahre alten Quickly mit einem unrestaurierten Motor ist das z.B. eine typische Fehlermeldung:

"Quickly springt in kaltem Zustand relativ gut an, fährt 10 - 20 km und geht dann aus. Erst nach ausreichender Abkühlung springt sie wieder an und das Ganze wiederholt sich von vorne."

Einen möglichen Grund dafür hat Guido bereits zutreffend beschrieben:
Guido G hat geschrieben:...( 17.08.2009 - 09:41 Uhr )

..... Die Isolierungen der alten Spulen haben über die Jahre sehr gelitten, d.h. wenn die Spulen während der Fahrt sehr heiß werden, dann bekommen sie Windungsschlüsse und die Zündspannung geht runter.

Das kann so weit gehen, dass die Spule gar keine Spannung mehr liefert. Wenn die Spule dann wieder abkühlt, dann "heilt" die Spule wieder und man kann weiterfahren bis zur nächsten Panne.

Das ist das übliche Fehlerbild bei defekter Zündspule.
Aber wieso "heilt" sich die Zündspule durch Abkühlung dann quasi von selbst wieder, zumindest für eine Zeit lang ?

Damit auch nicht ganz so technisch versierte Quickly-Fahrer unter uns nachvollziehen können, warum das so ist, hier nun der Versuch einer allgemein verständlichen Erklärung :

Bei der Zündspule handelt es sich im Prinzip um einen sehr langen und sehr dünnen, (fast) "nackten" Kupferdraht, den man in vielen Windungen um einen mit Isolierpapier ummantelten Eisenkern gewickelt hat.

Die angeschrägten, leicht gerundeten Enden dieses Eisenkerns schauen mit ihren beiden Löchern für die Befestigungsschrauben links und rechts vom gelbfarbenen, leinenumwickelten und harzgetränkten Wicklungsmittelteil heraus (siehe Foto) :

.................................................Bild

Damit die einzelnen, "nackten" Kupferdrahtwicklungen um den Eisenkern herum sich nicht gegenseitig berühren und dadurch quasi selber "kurzschließen", hat man den Kupferdraht auf seiner Oberfläche mit einer hauchdünnen, isolierenden Lackschicht versehen, denn nur mit vielen, stets voneinander isolierten Drahtwicklungen lässt sich auf diese Weise eine ausreichend hohe Zündspannung von 10.000 - 15.000 Volt erzeugen.

Leider hat sich inzwischen herausgestellt, dass die vor 50 Jahren bei den Zündspulen verwendeten Kupferdraht-Isolierlacke über die Jahre hinweg altern und die einzelnen Drähte/Wicklungen nicht mehr ausreichend voneinander isolieren.

Normalerweise berühren sich die Drähte in einer kalten Zündspulenwicklung nicht auf der ganzen Drahtlänge, sondern nur an bestimmten Stellen, sind also trotz alternder Lackschicht durch einen geringen Abstand aus sich auflösenden Lack und/oder nur noch durch Luft voneinander getrennt und damit isoliert.

Wird die Wicklung aber durch den Fahrbetrieb warm, wird es eng, denn dann dehnen sich die Drähte aus, werden also dicker und überbrücken teilweise diese instabilen Abstände zwischen sich und kommen leitend in Kontakt zueinander, schließen sich also teilweise oder ganz miteinander "kurz".

Damit verringert sich nun aber die tatsächlich wirksame Windungszahl um den Eisenkern herum und die Zündspannung sinkt, denn im Prinzip gilt, je mehr voneinander isolierte Windungen um den Eisenkern herum gewickelt sind, desto höher ist die Zündspannung, oder umgekehrt, je weniger Wicklungen, desto geringer ist die Zündspannung.

Für den Quickly-Fahrer heißt das, die Quickly springt bei kalter Zündspule an und läuft auch eine gewisse Zeit lang. Ist die Zündspule dann durch den Zündbetrieb, die Motorwärme und die damit verbundenen, immer stärker auftretenden Windungs-Kurzschlüsse so richtig heiß geworden, tritt der oben beschriebene Effekt ein und die Zündspannung sinkt bis hin zum Motorstillstand.

Lässt man den Motor/die Zündspule sich abkühlen, werden die Wicklungsdrähte wieder dünner und rücken wieder voneinander ab, sodass teilweise wieder die Luft die eigentlich dem Isolierlack zukommende Isolieraufgabe zwischen den Drähten übernimmt, d.h. die Zündspule "heilt" sich durch Abkühlung vorübergehend selbst.

Natürlich kann das kein befriedigender Dauerzustand sein, so dass in diesem Fall kein Weg an einer neuen Zündspule*) vorbei führt !

*) Ob die Isolierlacke bei den heutigen Zündspulen allerdings wirklich haltbarer als früher sind, wird man sicher wohl auch erst in 50 Jahren wissen. :(


Ich hoffe, dass nun auch die "Nicht-Elektriker" unter uns in etwa nachvollziehen können, warum eine gealterte Quickly-Zündspule sich so "heimtückisch" verhält.

Gruß - Jürgen

P.S.
Die Kurzschlüsse zwischen den einzelnen Drähten in der Wicklung führen immer zu einer zusätzlichen(!) Erwärmung der Zündspule. Im Extremfall kann sich dadurch Isoliermasse - z.B. aus der harzgetränkten Leinenumwicklung oder sogar der Lack selbst - verflüssigen und als rötliche, klebrige "Soße" aus der Zündspule austreten, mit ggf. weiteren Folgen (siehe z.B. auch diesen Beitrag):

............................................................. http://www.nsu-quickly.de/forum/viewtop ... t=30#p5884
Ich hoffe, dass zumindest dieser Thread nicht ganz so schnell ins "Archiv" geht und damit auch für nicht registrierte Forenbesucher lesbar bleibt !

Gruß - Jürgen


P.S.
Schwabe hat geschrieben:
.... Wieso hat damals keiner Diesel-Mopeds gebaut, da wär man das leidige Thema wenigstens los .................... ;)
Es hat in der Vergangenheit in Europa immerhin mal Diesel-Motorräder gegeben und gibt es zum Teil immer noch, z.B. auf Basis einer indischen Royal Enfield mit einem deutschen Dieselmotor der Firma Hatz in 94099 Ruhstorf an der Rott im Landkreis Passau !

......................................... http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselmoto ... r.C3.A4der


Von der deutschen Motorradmanufaktur Sommer in 65817 Eppstein umgerüstete indische Royal Enfield mit 11PS Hatz-Diesel Typ 462

Bild
..............................................................................................................................©-Foto: Ralf Engelberger

Das Motorrad hat das Original-Vierganggetriebe der serienmäßigen Royal Enfield und verbraucht mit dem gebläsegekühlten 8 kW Hatz-Dieselmotor im Durchschnitt rund 2 Liter Diesel auf 100 km, also in etwa so wenig wie unsere Quicklys !

Vergleichbare Motorräder mit 11 PS und Viertaktmotor verbrauchen dagegen rund 3 - 3½ Liter Benzin, Zweitakter meistens sogar noch etwas mehr; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 100 km/h !


Und hier mal das gleiche Motorrad in einer Variante und von der anderen Seite; ist schon ein gewaltiger Motor mit seinen 462 cm³ !!

Bild
...............................................................................................................©-Foto: Motorradmanufaktur Sommer


Hier nochmal der gleiche Motor, diesmal aber in einem Taurus-Bullet Fahrwerk; das Ganze macht die Fa. Vahrenkamp in 49324 Melle

Bild
............................................................................................................................©-Foto: Team Vahrenkamp


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J.P.

Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von J.P. »

webmaster hat geschrieben:
Im Prinzip kann man die Spule nicht selbst prüfen ohne geeignetes Testgerät von Bosch oder Noris (Funken-Prüfstrecke).

Manche Werkstätten haben diese Geräte noch .......
Und diese beiden nützlichen Bosch-Geräte befinden sich in Bernd's <Quickly-Heizer> perfekt ausgestatteter "Hobby-Werkstatt": Bild

...................Bild

Bild
...............................................................................................................................©-Fotos: Quickly-Heizer

..................Und hier noch einmal zum Vergleich die beiden Bosch-Geräte aus meinem vorvorigen Beitrag :

Bild

Bild

Gruß - Jürgen
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Schwabe
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Re: Quickly S - stottert und patscht in den Vergaser

Beitrag von Schwabe »

Also ich hab die Spule heute mal gemessen und naja was heißt Leider aber ich glaube an der Zündspule liegt es nicht.
Zündspule kalt 3,89kOhm
Zündspule warm 4,5kOhm

Das die Zündspule im warmen Zustand einen höheren Widerstand hat liegt wohl am Kupferdraht der wenn er heiß ist einen höheren Widerstand hat.

Gruß Markus
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