Quickly zieht nicht mehr

[Mayerei]

Hallo zusammen,
über die Wintermonate habe ich meinen Motor (3Gang) zerlegt und aufbereitet. Nun habe ich ein Problem, nachdem ich den Motor eingebaut habe und fahre, zieht sie in den unteren Drehzahlen gar nichts mehr, am kleinsten Buckel muss ich zurück schalten und wenns blöd kommt auch noch mittreten (Bei warmem Motor meine ich ist es schlimmer). Ich habe das Gefühl sie ruckelt auch gerade in diesen Drehzahlen in denen sie nicht zieht. Manchmal "ruckelt" sie aber nicht, kommt aber nicht auf Drehzahl, man fährt und man könnte meinen es müsste so sein so ruhig wie sie läuft. Im Stand hoch drehen kein Problem.
Benzin kommt genug an, habe ich kontrolliert ebenso habe ich den Vergaser zerlegt, alles OK alle Kanäle frei und Schwimmer ok. Zündkerze nicht feucht. könnt ihr mir weiterhelfen ?
Viele Grüße Peter

[Didi]

Hallo Peter,
hast du den Luftansaugschlauch mal abgenommen, zieht der Motor dann besser.
Hat die Düsennadel noch die selbe Einstellung.
Hat der Motor genug Kompression und ist der Auspuff frei.
Du kannst auch mal versuchen die Grundplatte in der Lichtmaschiene zu drehen.
Das würde ich alles nach einander abarbeiten um eventuelle Fehler einzukreisen.

Grüsse Dieter

[Doppelkerz]

Hallo Peter
Lässt sich das Polrad den leicht drehen,und die Verdichtung das Polrad etwas weiter schnalzen?
Mit anderen Worten ausgedrückt,ist den Verdichtung vorhanden?
Sollte sich das Polrad schwer drehen lassen,so ist eventuell die Kurbelwelle zu stramm ausdistanziertEs könnte auch eine Getriebewelle zu sehr verspannt sein,denn sie dreht im Stand ja offensichtlich hoch und der Leerlauf scheint stabil zu sein.Ausserdem sollte Kompression vorhanden sein und das Polrad etwas zurück schnappen lassen beim drehen.Du weißt bestimmt wie ich es meine!

Ansonsten fällt mir nur noch ein zu geringer Kontaktabstand der Zündung ein.
Ich persönlich fahre mit 0,35-0,4mm Abstand am besten.

Am Vergaser sofern er neu bestückt wurde,könnte es eine zu kleine Hauptdüse sein.
Was sich aber ausschliesen lässt,wenn man das alte Zeug wieder zurück schraubt.
Also Vergaser schließ ich aus.

Probier das erste alles mal durch!

Gruss Ralf

[Martinhead]

Hallo Peter,
es ist nicht viel dran an der Quickly, aber es kann alles sein. So auch der Unterbrecherkontakt, der Kondensator und die Zündeinstellung. Grade weil du schreibst, dass es im Warmen Zustand schlimmer ist, habe ich den Kondensator im Verdacht, aber auch das Getriebe, wie Ralf schreibt, könnte sich bei Erwärmung durch die Ausdehnung noch schlechter drehen.
Viel Erfolg bei der Suche, und halte uns bitte auf dem Laufenden.
Gruß Martin

[Mayerei]

Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Antworten. Leider bin ich immer noch ratlos. Ich habe nun ein paar Dinge ausprobiert und die Dinge die ich ausschließe:
Kompression ins Kurbelgehäuse: Ich habe den Zylinderkopf abgenommen und mir die Kolbenlaufbahn angeschaut ==> Super grenzt und ist ohne Riefen. Ich habe Öl auf den Kolben gefüllt um die Kolenringe auszuschließen (Nicht den ganzen Raum gefüllt), das Öl bleibt stehen es fließt nicht nach unten ab. Daraus schließe ich Kolbenringe in Ordnung.
Getriebe (Warmem Zustand): Wenn ich den zweiten Gang einlege und "Fahrrad fahre", mit gezogener Kupplung kann ich wunderbar treten, kein Widerstand zu "Fühlen". Zudem müsste im Leerlauf (Getriebewellen drehen sich ja mit) die Drehzahl nach oben gehen wenn ich die Kupplung betätige, das ist nicht der Fall.
Zündung: Müsste sich die Zündung nicht immer gleich verhalten, wenn ich Fahre (Die Quickly zieht nicht mehr) und ich die Kupplung betätige, müsste dann die Drehzahl des Motors nicht gleich bleiben ? Sie geht nämlich sofort nach oben.
Den Luftschlauch habe ich auch abgenommen auch keine Veränderung.
Den Unterbrecherkontakt habe ich mir bei laufendem Motor angeschaut, da ging der ein oder andere Funke am Kontakt vorbei als ich dann aber Kontaktreiniger verwendet habe, nur noch sporadisch also nur noch alle Minute einer.
Sprit bekommt, zumindest der Vergaser genug, habe mal den Schlauch abgezogen, da kommt ein richtiger "Strahl" raus, na ja nicht gerade ein Strahl aber genug denke ich.
Was könnte das noch sein ? Und wie kann ich weiter suchen ?
Viele Grüße Peter

[Doppelkerz]

Hallo zusammen,
Getriebe (Warmem Zustand): Wenn ich den zweiten Gang einlege und "Fahrrad fahre", mit gezogener Kupplung kann ich wunderbar treten, kein Widerstand zu "Fühlen". Zudem müsste im Leerlauf (Getriebewellen drehen sich ja mit) die Drehzahl nach oben gehen wenn ich die Kupplung betätige, das ist nicht der Fall.
Zündung: Müsste sich die Zündung nicht immer gleich verhalten, wenn ich Fahre (Die Quickly zieht nicht mehr) und ich die Kupplung betätige, müsste dann die Drehzahl des Motors nicht gleich bleiben ? Sie geht nämlich sofort nach oben.

Was könnte das noch sein ? Und wie kann ich weiter suchen ?
Viele Grüße Peter

Hallo Peter
Wenn die Drehzahl im Stand ohne Last nach oben geht,dann zieht dein Vergaser am Ansaugflansch Falschluft.
So verhält es sich auch während der Fahrt.Das Gemisch magert ab und der Motor verliert Leistung die du versuchst durch noch mehr Gas geben zu kompensieren.
Das ist aber ein Trugschluss.Den die Hauptdüse bleibt gleich und wird nicht größer.

Also sprüh den Flansch mal mit Bremsenreiniger ab und beobachte die Drehzahl.
Sollte dein Motor dabei rauchen,dann verbrennt er zusätzlich Getriebeöl und ist ein Indiz für einen fehlenden oder defekten Gummidichtring am Kupplungskorb und der Motor zieht über das Gehäuse seine Nebenluft.
In diesem Fall muss der Motor nochmal auf.

Also prüfe erstmal den Vergaserflansch auf Verzug.

Viel Erfolg.

Notfalls mach mal eine Vergaserdüse eine Nummer größer rein.

Gruss Ralf

[Mayerei]

Hallo zusammen,
das Besprühen mit Bremsenreiniger (Danke Ralf, für den Tipp) habe ich gemacht, die Drehzahl sackt sofort ab, aber was komisch ist wenn ich direkt den Vergaserflansch ansprühe merke ich nichts. könnte auch eine Zylinderfußdichtung "Undicht" sein und er zieht darüber seine "Falschluft" ? Ach so übermäßig qualmen tut sie nicht, die Verbindung Motor - Getriebe scheint also dicht zu sein.
Nichts desto trotz muss ich wohl die Vergaserbolzen austauschen irgendwas ist an diesem Gewinde nicht in Ordnung. Wie tausche ich die Stiftschrauben aus ?
Viele Grüße Peter

[Doppelkerz]

Hallo Peter
Die Zylinderkopfdichtung kann schon mal undicht werden.
Es gab da mal ne schlechte Serie,die entweder festgebrannt ist am Kopf oder Zylinder,oder sich immer wieder gesetzt hat.Da konnte man jedes mal die Zylinderkopfschrauben (Muttern) immer wieder anziehen um sie halbwegs dicht zu bekommen.
Da gab es auch mal einen Fred darüber hier im Forum.

Die Vergaserstehbolzen kann man nicht gescheit ersetzen.Die reissen meistens bei dem Versuch ab sie heraus zu drehen.Da hilft auch Hitze nicht viel!

Ich würde gezielt die Stelle bearbeiten,die sich da beim Bremsen Reiniger Test merkwürdig verhalten hat.
Die Vergaserstehbolzen würde ich so belassen,höchstens selbstsichernde
Muttern verwenden.Wenn es die langen Bolzen sind,dann könnte man eventuell diese kürzen,neues Gewinde schneiden und weiter verwenden.Aber nur wenn das alte Gewinde vernudelt sein sollte.So hab ich mir schon geholfen!

Gruss Ralf

[Ferdi]

Zum Thema Vergaserstehbolzen wechseln habe ich folgenden Vorschlag, und so mache ich es auch. Erstmal neue Bolzen hier im Shop bestellen. Auf die alten Bolzen je 2 Muttern drehen und gegeneinander kontern. Zylinder mit der Flamme erhitzen, und die Bolzen mit WD40 besprühen. VORSICHT !!!
Dann die jeweils untere Mutter drehen, und ggf. die obere Mutter gegenhalten.
So drüfte es kein Problem sein die Bolzen zu entfernen.

[Tom68]

So, jetzt geb ich auch noch meinen Senf als gelernter KFZler dazu....

Klar, es ist möglich, dass auch über die Zylinderfußdichtung Nebenluft angesaugt wird.
Da Du aber geschrieben hast, dass mit dem Gewinde eines Stehbolzens am Vergaserflansch was nicht stimmt, vermute ich, dass dort des Rätzels Lösung zu finden ist.
Wenn dort das Gewinde kaputt ist, also die Mutter nicht mehr richtig angezogen werden kann, wirst Du den Vergaser am Zylinder niemals richtig dicht bekommen.

Dann hast Du zwei Möglichkeiten:
a) Der Stehbolzen bleibt drinn. Das Gewinde, Größe M5 wirst Du mit einem Schneideisen nachschneiden müssen. Das geht aber nur, wenn auf dem Stehbolzen noch genügend Material vorhanden ist. Meine Erfahrung ist, dass das aber bei Stehbolzen meistens nicht funktioniert - sprich, das nachgeschnittene Gewinde nicht ausreichend tragfähig ist und gleich beim ersten Anziehen der Mutter wirder den Geist aufgibt.

b) Der Stehbolzen muß raus. (Was ich hier beshreibe geht alles bei eingebautem Motor, bzw bei montiertem Zylinder.)

Als Erstes mit einem guten Rostlöser ordentlich einsprühen. Ob WD40 ausreicht weiß ich nicht. Ich benutze den Schnellrostlöser von Beko, der ist deutlich besser als das im Baumarkt üblicherweise angebotene Heimwerkerzeugs.

Jetzt kannst Du versuchen, wie oben beschrieben mit zwei angekonnterten Muttern den Stehbolzen heraus zu drehen. Das geht aber auch wieder nur, wenn genügend tragfähiges Gewinde vohanden ist. Außerdem ist bei dieser Methode die Gefahr, dass man einen festsitzenden Stehbolzen abreist recht hoch.

Eine weitere Möglichkeit den Stehbolzen heraus zu bekommen ist die Verwendung des dazu passenden Werkzeuges, ein sogenannter Stehbolzenausdreher:
http://www.mercateo.com/p/554-KS%282d%2 ... _5_mm.html
Im Fall des Quicklyvergaserstehbolzens, benötigst Du einen für M5 Gewinde. Damit ist die Möglichkeit des Abreißens des Stehbolzen deutlich veringert (habe ich in meiner Laufbahn biser nur einmal geschafft).
Außerdem bekommt man damit fast jeden festsitzenden Stehbolzen heraus.

Sollte das damit nicht gehen, bleibt eigentlich nur noch das Erwärmen des Stehbolzen umgebenden Materials. Dafür würde ich aber den Zylinder ausgebauen, um nicht den Lack am Rahmen zu verbrennen. Ist sonst ein bisschen zu wenig Platz dafür.
Einem Leien würde ich aber empfehlen diese Arbeit von einem Fachmann ausführen zu lassen. Der Zylinder besteht aus Alumiumguß. Bei unsachgemäßer Erwährumg geht da schon schnell mal was kaputt (Spannungsrisse, Verzug).

Ich denke aber mit nem ordentlichen Rostlöser und einem Stehbolzenausdreher, wirst Du den Stehbolzen relativ einfach heraus bekommen.

LG Tom

[Martinhead]

Manchmal hilft es erstmal ein paar Unterlegscheiben mehr zu nehmen an dem defekten Bolzen, um eventuell zu einem Bereich mit der Mutter zu kommen, wo das Gewinde noch geht. Über kurz oder lang sollte der Bolzen aber neu.
Viel Glück
Martin

[Mayerei]

Hallo zusammen,
so nun habe ich das Gewinde nachgeschnitten und konnte es wieder richtig gängig machen. Bei der Dichtungsmontage habe ich zusätzlich einen Film Hochtemeraturflüssigdichtung aufgebracht dürfte also nicht mehr das Problem sein ist dicht davon gehe ich aus. Als ich nach der Warmfahrt (Problem weiterhin) Bremsenreiniger aufgesprüht habe hat sich nichts an der Drehzahl getan. Als ich aber unterhalb des Flansches zwischen Zylinder und Gehäuse gesprüht habe hat sich die Drehzahl verändert (Abgesagt) Ich werde nun den Motor nochmal ausbauen und die Dichtungen zwischen Zylinder und Motorgehäuse prüfen sowie die Motordichtungen. Oder hat noch jemand eine andere Idee ?
Viele Grüße
Peter

[Doppelkerz]

Moin Peter
Erstmal sorry,Ich ging weiter oben von der Kopfdichtung aus.Werde wohl langsam alt!
Die Fußdichtung kann ebenfalls der Auslöser für Falschluft sein.
Die ist aus ganz dünnem Papier je nach Dichtungssatzhersteller und kann beim auflegen schon mal verrutschen,sich einklemmen und schon hat man den Riss in der Dichtung.
Es könnte aber auch an der Gehäusedichtung vom vertikal geteilten Gehäuse sein.
Entweder sie steht über das Kurbelhaus hinaus und lässt den Zylinder nicht plan aufliegen,oder Du hast 2 verschiedene Gehäusehälften kombiniert und minimal Versatz am Zylinderfuß.
Diesen Versatz kann die dünne Fußdichtung nicht mehr ausgleichen und zieht Falschluft.
Versuch diesen Spalt mit etwas Dichtungspaste auszugleichen.
Da.sind die kleinen Motoren bei einem bisschen Nebenluft sehr zickig.

Gruss Ralf

[Mayerei]

Hallo zusammen,
also Nebenluft kann ich ausschließen, da ich den gesamten Zylinderfuß plus Vergasserflansch mit Hochtemperaturdichtmasse versiegelt habe.
Könnte es ein Vergaser Problem sein ? Zu viel Sprit oder zu wenig ? Im Stand dröppelt der Vergaser über den den Schwimmerkammerüberlauf etwas nach. Ich fahre eine 54 Hauptdüse an einem 21er Vergaser.
Ich bin komplett ratlos. Heute bin ich gefahren bei warmem Wetter da hat das nicht mehr ziehen gleich begonnen. Was mir noch aufgefallen ist, gebe ich Vollgas passiert genau das Gegenteil einer Beschleunigung sie wird dann eher langsamer, nehme ich dann wieder Gas weg zieht sie wieder besser.
So ein Mist. Ich werde noch verrückt. Ich bin sehr dankbar für jeden Hinweis der das Problem eingrenzen könnte.
Viele Grüße
Peter

[Doppelkerz]

Hallo Peter
Erstens,einen 12er Vergaser mit ner 54er Düse fahren ist schon sehr grenzwertig.Sei froh dass du Dir noch keinen Klemmer gefahren hast.
Wenn der Vergaser im kalten Zustand noch halbwegs funktioniert,dann ist das eigentlich ein Zeichen für ein anfetten des Gemisches z.b. durch Getriebeöl.
Sei mir bitte nicht böse,aber ich tippe immer noch auf ein fettes Gemisch durch verbrennen von Getriebeöl.Evtl.durch einen inkontinenten Simmerring von der Kupplungsseite her.
Im warmen Zustand ist zuviel Öl und wenig Benzin im Spiel,so dass der Motor kein Gas mehr annimmt.
Mein Tipp wäre,erstmal ne größere Hauptdüse 58er oder 60er.
Zweitens die Düsennadel eine Kerbe höher hängen. Normal ist die zweite Kerbe von oben.Und drittens würde ich an deiner Stelle nochmal die Nadeldüse auf ovalität überprüfen ggfs. erneuern mit passender neuer Nadel.
Ohne eine hundertprozentige Nadeldüse mitsamt Nadel ist alles andere nur ein herumgestochere und kein gezieltes einstellen oder anpassen.

Sei froh dass du dir mit der 54er Düse noch keine Spardose gefahren hast.
Womöglich durch mitverbrennen von Getriebeöl oder ovale Nadeldüse.

Noch ein kleiner Tipp.Achte mal auf die Belüftung vom Tankdeckel.

Gruss Ralf