Göricke-Zylinderkopf für höhere Verdichtung
Verfasst: 02.11.2017, 18:29
Hallo,
jetzt, wo ich mich wieder so richtig tief in das Thema "Quickly" hinein vertieft habe, fällt mir noch ein Versuch ein, den ich damals mit einer meiner vielen Quicklys gemacht habe. Der halbkugelförmige Original-Zylinderkopf war ja nicht mehr großartig zu verändern, um eine höhere Verdichtung zu erreichen. Da ich damals auch noch an allen möglichen anderen Mopeds herumgedoktert habe, fiel mir eines Tages der Kopf einer Göricke in die Hände. Deren Brennraum, bzw. Kopf hatte schon eine umlaufende Quetschkante (HCS-Technologie, sprich: High Compression and Squish). Der Rauminhalt des Göricke-Kopfes war deutlich geringer, als bei der Quickly. Ich hatte das damals ausgelitert, kann mich heute aber nicht mehr an die ccm erinnern. Also von daher schon mal eine höhere Verdichtung. Allerdings hatte die Göricke Gebläsekühlung, also standen die Kühlrippen quer zur Fahrtrichtung. Das Lochbild für die vier Stehbolzen entsprach aber genau dem der Quickly, auch wenn die Göricke M 6-Stehbolzen hatte. Also habe ich die Bohrungen auf 7,5 mm aufgebohrt und schon passte der Kopf auf den Quickly-Zylinder. Die Verdichtung wurde zusätzlich noch mal durch Abschleifen der Dichtfläche und meine obligatorische 0,1 mm Kupferblechdichtung weiter erhöht. Allerdings gab es jetzt nicht mehr die Möglichkeit des Dekompressionsventils.
Fazit: Der Quickly-Motor ging damit spürbar besser. Ich erinnere mich, dass ich eine 260er Kerze verwendet habe, weil ich eine höhere Kopftemperatur erwartete. Die Quickly meines Kumpels Jürgen hatte ich auf die selbe Art und Weise ertüchtigt und wir wurden mal zusammen in Göttingen von einer Zivilstreife angehalten, die wohl eine ganze Zeit in der Stadt hinter uns her gefahren waren und meinten, wir hätten ungefähr 70 km/h drauf gehabt. Mann, waren wir stolz.....Ich hatte an meiner übrigens auch den Krümmer verkürzt und den Auspuff einer Garelli montiert. Der ist übrigens auch an der Quickly dran gewesen, die ich als Avatarbild eingestellt habe. Kann man aber, glaube ich, nicht erkennen, wenn sich das Foto nicht vergrößern lässt.
Hierzu noch eine kleine Geschichte aus meiner Sturm- und Drangzeit, die wirklich nicht gelogen ist: Im Winter 1972/73, als ich noch in Göttingen wohnte, kam es mir bei starkem Schneetreiben abends gegen 22:00 Uhr plötzlich in den Sinn, noch in meinen etwa 60 km entfernten Heimatort im Harz zu fahren. Im Tank waren nur noch etwa 2 Liter Sprit und die Tankstellen hatten schon alle dicht gemacht. Das würde also nicht mehr bis nach Hause reichen. Meine damalige Freundin hatte einen Ölofen in ihrer Studentenbude, also füllte ich den Tank kurzerhand mit Heizöl auf (ca. 2,5 bis 3 Liter). Dann fuhr ich los und die Quickly lief mit diesem Gemisch anstandslos bis hoch in den Harz. Allerdings sprang sie am nächsten Morgen kalt damit nicht mehr an. Also ließ ich den Rest 2-Takt-Heizöl ab und füllte richtigen Sprit ein. Bei allen diesen Experimenten war es die Kolbenbolzenbuchse, die dem stärksten Verschleiß zum Opfer fiel. Der Bolzen hat zwar nie gefressen, aber er klapperte doch schon sehr arg. Das war aber egal, weil man damals noch überall Quicklys quasi nachgeworfen bekam und ich hatte zahlreiche Motoren, die ich wieder zurecht machen konnte und dann ging´s weiter.
Ja, ja.... wenn der Opa erzählt.....
Schönen Abend
Euer Burkhard
jetzt, wo ich mich wieder so richtig tief in das Thema "Quickly" hinein vertieft habe, fällt mir noch ein Versuch ein, den ich damals mit einer meiner vielen Quicklys gemacht habe. Der halbkugelförmige Original-Zylinderkopf war ja nicht mehr großartig zu verändern, um eine höhere Verdichtung zu erreichen. Da ich damals auch noch an allen möglichen anderen Mopeds herumgedoktert habe, fiel mir eines Tages der Kopf einer Göricke in die Hände. Deren Brennraum, bzw. Kopf hatte schon eine umlaufende Quetschkante (HCS-Technologie, sprich: High Compression and Squish). Der Rauminhalt des Göricke-Kopfes war deutlich geringer, als bei der Quickly. Ich hatte das damals ausgelitert, kann mich heute aber nicht mehr an die ccm erinnern. Also von daher schon mal eine höhere Verdichtung. Allerdings hatte die Göricke Gebläsekühlung, also standen die Kühlrippen quer zur Fahrtrichtung. Das Lochbild für die vier Stehbolzen entsprach aber genau dem der Quickly, auch wenn die Göricke M 6-Stehbolzen hatte. Also habe ich die Bohrungen auf 7,5 mm aufgebohrt und schon passte der Kopf auf den Quickly-Zylinder. Die Verdichtung wurde zusätzlich noch mal durch Abschleifen der Dichtfläche und meine obligatorische 0,1 mm Kupferblechdichtung weiter erhöht. Allerdings gab es jetzt nicht mehr die Möglichkeit des Dekompressionsventils.
Fazit: Der Quickly-Motor ging damit spürbar besser. Ich erinnere mich, dass ich eine 260er Kerze verwendet habe, weil ich eine höhere Kopftemperatur erwartete. Die Quickly meines Kumpels Jürgen hatte ich auf die selbe Art und Weise ertüchtigt und wir wurden mal zusammen in Göttingen von einer Zivilstreife angehalten, die wohl eine ganze Zeit in der Stadt hinter uns her gefahren waren und meinten, wir hätten ungefähr 70 km/h drauf gehabt. Mann, waren wir stolz.....Ich hatte an meiner übrigens auch den Krümmer verkürzt und den Auspuff einer Garelli montiert. Der ist übrigens auch an der Quickly dran gewesen, die ich als Avatarbild eingestellt habe. Kann man aber, glaube ich, nicht erkennen, wenn sich das Foto nicht vergrößern lässt.
Hierzu noch eine kleine Geschichte aus meiner Sturm- und Drangzeit, die wirklich nicht gelogen ist: Im Winter 1972/73, als ich noch in Göttingen wohnte, kam es mir bei starkem Schneetreiben abends gegen 22:00 Uhr plötzlich in den Sinn, noch in meinen etwa 60 km entfernten Heimatort im Harz zu fahren. Im Tank waren nur noch etwa 2 Liter Sprit und die Tankstellen hatten schon alle dicht gemacht. Das würde also nicht mehr bis nach Hause reichen. Meine damalige Freundin hatte einen Ölofen in ihrer Studentenbude, also füllte ich den Tank kurzerhand mit Heizöl auf (ca. 2,5 bis 3 Liter). Dann fuhr ich los und die Quickly lief mit diesem Gemisch anstandslos bis hoch in den Harz. Allerdings sprang sie am nächsten Morgen kalt damit nicht mehr an. Also ließ ich den Rest 2-Takt-Heizöl ab und füllte richtigen Sprit ein. Bei allen diesen Experimenten war es die Kolbenbolzenbuchse, die dem stärksten Verschleiß zum Opfer fiel. Der Bolzen hat zwar nie gefressen, aber er klapperte doch schon sehr arg. Das war aber egal, weil man damals noch überall Quicklys quasi nachgeworfen bekam und ich hatte zahlreiche Motoren, die ich wieder zurecht machen konnte und dann ging´s weiter.
Ja, ja.... wenn der Opa erzählt.....
Schönen Abend
Euer Burkhard