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Hallo Leute,

bin neu hier im Forum und habe eine Frage zur Kupplungsmontage..."bis die Kupplung rutscht".
Ich weiss, das Thema ist schon mehrfach behandelt worden aber ich komme mit den Antworten nicht weiter.

Wir bauen gerade den 2-Gang Motor einer N wieder zusammen.
Den Anhalteschlüssel für die Kupplung haben wir nicht. Im Moped Handbuch (hier aus dem Shop) schreibt der Autor, dass man auch ein Holz unter den Kolben legen kann und dann die Schraube anzieht. Den Tip habe ich schon mehrmals gelesen.

Nun meine Fragen:
Ich hab schon mehrere Kreidler Motoren gebaut und da ist es so, je fester man die Deckfeder anzieht umso strammer geht die Kupplung. Die würde bei der Montage niemals durchrutschen !

1. Funktioniert das mit dem "bis die Kupplung rutscht" auch wenn man ein Holz unter den Kolben legt ? Für mein Verständnis hätte ich doch eher gesagt, die Schraube anziehen bis man merkt, dass die Lamellen nun soviel Kontakt haben dass sie greifen, sprich dass sich die Kraft auf den Kurbeltrieb überträgt. Und von da aus dann noch ne halbe Umdrehung oder so dazu geben...

2. Warum kann die Kupplung beim Anziehen der Schraube durchrutschen ? Die ganzen Zahnräder sind doch alle miteinander im Eingriff. Wie kann da etwas durchrutschen (ohne dass etwas abbricht oder abreisst im Getriebe)?

Wäre nett wenn mir das jemand erklären kann bzw mir einen Tip geben kann, wie ich die Kupplung am sichersten ohne dieses Spezialwerkzeug einbauen kann.

Gruß Mike

Mike_D hat geschrieben: 1. Funktioniert das mit dem "bis die Kupplung rutscht" auch wenn man ein Holz unter den Kolben legt ?

Hallo Mike,

Nein, mit einem Holz unter dem Kolben funktioniert die Methode nicht.
Sieh dir nochmal das Bild auf Seite 13/19 in den Instandsetzungsanweisungen hier an:
http://www.quickly-treiber.de/mediapool ... g_1955.pdf
Da siehst du dass mit dem Haltewerkzeug das Getriebe blockiert wird, die Kurbelwelle mit dem unteren Kupplungskorb bleibt frei drehbar.
Wenn du nun die Mutter anziehst überträgt sich das Drehmoment das du aufbringst ja auf die Kurbelwelle und somit auf den inneren Kupplungskorb und die Stahllamellen der Kupplung. Der äußere Kupplungskorb ist blockiert, da im Eingriff mit dem großen Getrieberad. Irgendwann ist das von dir aufgebrachte Drehmoment dann größer als das was die Kupplung übertragen kann, -> sie rutscht durch.
Bei der Montage auch nicht vergessen die Beläge sowie das Gewinde der Kurbelwelle einzuölen.
Du kannst die Kupplung natürlich auch so einbauen.
Forumskollege Guido hatte mal das Drehmoment ermittelt bei dem die Kupplung anfängt durchzurutschen, es sind etwa 10,5 Nm, mit neuen eingeölten Belägen.

Gruss
Tim

Hallo Mike,

wie "Tim90" schon schrieb, funktioniert die sogenannte "Durchrutschmethode" nur bei Verwendung des orig. NSU Werkzeuges...
Hier die Verwendung des orig. NSU Spezialwerkzeuges...

Wenn man die Kurbelwelle bzw. den Kolben anderweitig blockiert, sollte man sehr genau spüren, wenn die Mutter M8 x 1 fest angezogen ist...
Bei Grobmotorikern geht mal schnell im besten Fall die Feingewindemutter flöten...

Bernd

Vielen Dank für Eure Antworten !
Jetzt hab ichs kapiert wie das mit der Drehmomentübertragung läuft
Na dann werde ich mal die Methode mit den 10.5Nm ausprobieren.

Gruß Mike

Mike_D hat geschrieben:Vielen Dank für Eure Antworten !
Jetzt hab ichs kapiert wie das mit der Drehmomentübertragung läuft
Na dann werde ich mal die Methode mit den 10.5Nm ausprobieren.

Gruß Mike

Hallo Mike,

solltest du keinen Gegenhalter haben kannst du u.U. auch das Polrad auf der rechten KW-Seite
montieren und das zum "gegenhalten" verwenden. Ist allemal robuster als der Kolben oder das Pläuel.
Damit bekommst du auch die Kupplungsmutter runter bzw rauf.

!!! Aber auch hier musst du mit Sorgfalt und Gefühl vorgehen !!!

Ein Drehmomentschlüssel ist da eine wirklich gute Anschaffung
die du auch für die Zylinderkopfschrauben Verwenden kannst.

Gruss
Jürgen