www.nsu-quickly.de

Nachdem sich die Überholung meiner Quickly dem Ende nähert und ich Ihr eine würdige längere Erstfahrt versprochen habe, sind die Eckdaten jetzt fixiert.

Ich bzw. eine Gruppe von ca. 10 Leuten werden zu Fronleichnam von Tirol aus die Pässe und Alpenstraßen der Umgebung erkunden.

Anfahrt erfolgt über München (vier Personen) und Wien (der Rest) ins benachbarte Westendorf in Tirol. Ich auf meiner Q und zwei weitere 50 ccm³ Fahrer werden die Tour am Feiertag von München aus gegen 6:00 starten (über Bad Tölz, Tegernsee, Kreuth, Achenpass, Wörgl) um unserem Ausgangsort Oberwindau bei Westendorf (Anfahrt ca. 160 km)gegen 12:00 zu erreichen. Die Wiener werden allerdings aus Zeitgründen mit einem Kleinbus anreisen.

die Berghütte eines Freundes von mir wird der Ausgangspunkt unserer Ausfahrten
werden.. (auf knapp 1200m)
von dort sind in den nächsten zwei Tagen folgende Touren geplant:
das Dach von Österreich und die Gerlosstraße
Großglockner: 282 km
über:Westendorf,Kitzbühel, Jochberg, Mittersill,Pass Thurn,Zell am See, Bruck
Großglockner, Heiligenblut,Winklern,Iselsbergpass, Lienz, Matrei, Felbertauer,
Mittersill, Westendorf
Gerlosstraße: 171 km
Westendorf,Mittersill, Bramberg, Wald, Gerlosstraße, Zell am Ziller
Zillertal, Kundl, Wörgl, Oberdorf, Westendorf

bei schlechtem Wetter (Innsbruck und der Achensee)
Innsbruck: 160 km
Westendorf,Wörgl,Kundl,Münster, Schwarz (und retour)

Achensee und Pass: 171 km retour über Kufstein
nachdem das eine Ausfahrt mit historischen Zweirädern wird, haben wir natürlich
auch das dementsprechende Kartenmaterial mit.

Es werden in 2 1/2 Tagen so knapp an die 650 km werden, wobei ich mir noch nicht sicher bin ob ich alles auf der Q fahre oder zwischen drinnen auch auf meine Lambretta J125 starstream umsattel, die ebenfalls auf eine Jungfernfahrt wartet bzw. muss ich zumindest einmal wechseln, da die Felbertauernstraße nur mit Fahrzeugen mit einer Bauartgeschwindigkeit von über 60 km/h gefahren werden darf, das bedeutet
allerdings, dass eine Gruppe am Glockner die selbe Strecke retour fährt oder wir die Mopeds am Felbertauern in unser Begleitfahrzeug verladen müssen. Mal sehen....

Es wird mir auf jeden Fall im Vorfeld nicht fad, da ich für die Tour noch einige Fahrzeuge aus meinem Bestand zur Verfügung stellen werden und die touren-fit
machen muss.

lg
Andreas

nachdem jetzt auch mein Zweitmotor für die Tour fertig ist (1,7 PS Variante mit
Exportvergaser) habe ich mir am Wochenende dann noch die Streckenprofile raus gezeichnet und die Vergaserbedüsung berechnet,dabei bin ich zu folgenden Abstimmungsergebnis gekommen:

Ich werde die Tour in München wahrscheinlich bereits mit einem 11er Ritzel beginnen, da es ab Bad Tölz bis zum Achenpass hügelig wird (es geht auf 960m) danach falle ich wieder ins
Inntal runter (500m), allerdings haben es die letzten 25 km Kilometer doch in sich, da dann wieder eine Höhenunterschied von knapp 750m zu bewältigen ist (Kitzbühler Alpen / Westendorf auf 1260m)
..nach der Streckenkunde ging es daran, wie ich meinen Motor in der Höhenluft bei Laune halten werde. Durch Lesen diverser Beiträge da im Forum war klar, es geht nur mit der dementsprechenden Anpassung der Hauptdüse an die atmosphärischen Bedingungen. Grundabstimmung wird voraussichtlich nächste Woche auf knapp 500 Höhenmetern erfolgen (ich werde mal mit einer 64 HD beginnen).
Es gibt eine Tabelle über den Bing Vergaser zur Berechnung der HD (leider lässt sich
ein Exel-Format nicht einfügen), die ich als Grundlage zur Berechnung herangezogen habe um für mich greifbare Zahlen vorweg zu haben (mir ist schon klar das zw. Theorie und Praxis oftmalig Welten liegen).

Die Faustformel, alle 1000 Höhenmeter um zwei Düsengrößen kleiner findet darin allerdings ihre Bestätigung. Eine weiter Faustformel besagt, dass alle 300 Höhenmeter die Motorleistung um ca. 3,5 % abnimmt. Das wären auf 2.500 Höhenmeter knapp 30% oder einfacher fast 1/3. Wenn man jetzt noch in Erwägung
zieht, dass die Vergaser schon im Flachen eher fetter abgestimmt sind, die Übersetzung auch noch zu lang gewählt ist, dann gehe ich mal davon aus das schlussendlich am Berg weniger als die Hälfte der Ursprungsleistung anliegt.
Bei den Steigungen schlussendlich tödlich, daher ist da sicher Handlungsbedarf gegeben

wie oftmalig beschrieben: Vergaserverbindungsschlauch runter (Polradabdeckung
entfernen damit der Kondensator nicht gleich köchelt. Hauptdüse anpassen (bei mir
wird es vermutlich in den Bereichen HD64 bis HD60 +/- 1 liegen). Ob ich eventuell mit einer Mittelwertbedüsung fahre, weiß ich noch nicht da mir der Höhenwechsel für solche Experimente doch ein wenig zu gewagt ist und mit einer zu kleinen HD mag ich auf den "schnelleren" Passagen auch bei dosierter Endgeschwindigkeit eigentlich nicht unterwegs sein.

Lustig ist aber schon, wenn man in Motorradforen liest, dass die Typen keine
Probleme in der Höhenlage mit ihren Motoren hatten.
Hätte ich auch nicht bei 100 PS und einem 6 Ganggetriebe und der dementsprechenden Bremsanlage, wo ich mir sicher sein kann, dass ich zumindest
am Berg noch eine Motorleistung von 70PS habe, da wäre ich auch trotz Überfetten
des Gemisches völlig entspannt.

in meinen Fall bedeutet es aber:
Weniger von Wenig = und geht leider gegen 0
...und von daher ist eben Handlungsbedarf gefragt

wobei ganz so wild ist es meiner Meinung nach nicht. da diese Berechnungen meistens auf linearer Grundlagen passieren, welche in der Praxis so nicht gegeben sind. Mir ist auch aufgefallen bei den letzten Alp-Day´s, dass der "spürbare Einbruch" erst ab einer Höhenlage so um die 1800m aufwärts einsetzt, davor würde ich es eher auf schlampiges Fahren und Schalten bzw. Auflaufen auf Vorderleute zurück führen.

Um in meiner Leistungsgruppe zu bleiben habe ich mir eines der weiteren 50ccm³ Modelle herausgesucht und ein paar Eckdaten für den Bergvergleich festgehalten.

NSU Quickly N (Bj.54) Vespa PK50S (Bj.82)
Leistung: 1,7 PS 2,4 PS
Eigengewicht: 33 kg (mit Fahrer 103 kg) 80 kg (mit Fahrer 165 kg)
Getriebe: 2-Gang 4-Gang
Bereifung: 26" 10"

Wenn man bedenkt, dass der nicht angepasste PK-Motor,sich leistungsmäßig in
den höheren Gebirgslagen (ab 2000m) der angepassten Quickly nähern sollte
(rein rechnerisch wäre am Glockner Gleichstand), so wird es spannend.
Leider deckt das 4-Gang Getriebe ein größeres Steigungs- bzw. Schaltspektrum ab, als mein 2-Gang , da punkte ich wieder durch das ges. Gewicht und die deutlich höhere Bergroutine.

Leider verfüge ich bei der NSU (noch) nicht über die notwendige praxisbezogene
Erfahrung, somit bleibt mir erst vor Ort der direkte Vergleich...ein An- und Abtasten wird allerdings bereits bei der Anfahrt erfolgen

Bei allen Geschriebenen bleibt allerdings eines schon bei unserer Fahrt im Vordergrund:
Der Berg bleibt das Ziel
Wenn jemand an dem Repro - Wasserschiebebild interessiert ist (...wird im Siebdruckverfahren auf Wasserschieberbasis hergestellt und von mir beauftragt), kann er mir gerne eine PN schicken. Wird leider nicht ganz billig, allerdings erwarte
ich mir dann aber die versprochene Top-Qualität. Näheres weiß ich Anfang Mai
wenn ich den Aufkleber dann in Händen halte.

lg
Andreas

lg

Hallo Andreas

Eine Super Planung die du da hast! Sehr interessant zu lesen.
Werde diesen Sommer evtl. auch eine Berg Tour starten und dann gerne berichten!!

Gruß
Markus

Na ja, da bin auch selber ein wenig Schuld, ich habe letztes Jahr einen Freund zum
runden Geburtstag ein Wochenende mit mir als Roller-Guide geschenkt. Wir wurden
dann ein Gruppe aus fünf Fahrern, welche drei Tage lang das Münchner Umfeld und dessen Seen unsicher machten (Tegernsee, Starnbergsee, Ammersse, Chiemsee) und
am Ende war klar die Burschen wollen ein Revival.....mit schärferen Vorgaben.
...dadurch war klar, es werden die Berge und für mich, es wird mit der im Vorjahr erworbenen Quickly gefahren, wenn es das Wetter erlaubt, dann auch im dementsprechenden Outfit der 50er und 60er Jahre (sprich: Goiserer - Wanderschuh, Knickerbocker - Kniebundhose und entsprechendes Lodenoberteil etc.)....und siehe da aus fünf Fahrer werden es voraussichtlich mehr als 10..


Allerdings zugegeben, mit mir persönlich wichtigen und angenehmen Begleiterscheinungen wie Tourenbus (mit Ersatzfahrzeugen und Ersatzteilen) und ordentlicher Unterbringung mit gepflegtem Essen.
Das Ganze ist aber nicht zu vergleichen mit so manchen Touren die im
Forum beschrieben sind, wo man sich über Tage von A nach B aufmacht (und retour) um dieses Ziel zu erreichen, das stellt nochmals eine eigene Herausforderung dar.


lg

....so die letzten Startvorbereitungen wurden heute von mir getätigt.
Ersatzteile sortiert und verpackt, meine zwei Maschinen nochmals gecheckt.
Am Mittwoch am Nachmittag soll es dann los gehen.

....allerdings schwebt über die Tour ein riesiges Fragezeichen, nämlich das Wetter.

Momentan schaut´s nicht gut aus...
am Glockner Schneefall bis in die tieferen Tallagen und für die nächste Woche
ist auch ab Mittwoch mit Sch.....wetter zu rechnen.

Am Montag wird dann die Entscheidung fallen ob wir fahren oder vernünftigerweise auf einen Ersatztermin im Frühherbst ausweichen.

Nachdem ich heute die Wetterprognosen für die nächsten Tage genauer betrachtet habe,
musste ich leider die geplante Tour absagen und auf den Herbst verschieben.
Es soll ab Mittwoch bis Ende der Woche wieder extrem unbeständig sein und in den höheren Lagen
ist mit Schnee zu rechnen.

Am Glockner waren heute in der Früh Temparaturen von -6° bis -2,5°, Nebel und im
oberen Bereich Schneefahrbahnen.
Schaden denn auch die Souvenirs zum Gipfelsturm sind rechtzeitig fertig geworden.
lg

GROSSEN RESPEKT und gute Fahrt!!!!
Super Idee und perfekte Planung. Bin begeistert.
Grüße
Rolf

Hallo Andreas
Ich verfolge auch euer mutiges Projekt mit der Glockner Ueberfahrt.

Ich bin ebenfalls mit dem Quickly im Jahre 2007 von Frankfurt Main aus ueber den Grossglockner nach Kaernten gefahren.
Ich bin die gesamte Strecke mit 12er Vergaser und 12er Ritzel gefahren.Lediglich am Grossglockner hab ich auf 11Zaehne gewechselt.
Meine HD war eine 56er ueber die gesamte Fahrt und die Polradabdeckung hatte ich ebenfalls am Glockner entfernt.Irgendwo im Netz schwirren noch Fotos und Filme von meiner Tour herum.
Oben am Gipfel hatte ich auch noch Schneereste und nass war es.
Also der Berg ist verdammt Steil und mein Gepäck. ca. 20kg war ja auch am Moped verstaut.
Euer Gepäck ist bestimmt im Begleit Bus.
Manchmal musste ich mittreten oder gar anschieben um in Fahrt zu kommen.
Unterschätzt den Berg nicht.Denn gegen den Grossglockner ist das Timmelsjoch ein Kinderspiel.dort musste ich ueberhaupt nicht mittreten.

Noch mal so als kleiner Tip.Da es für Mopeds keine Tageskarte gibt,sondern nur für Motorraeder und noch teuer dazu.Hab ich mir am Kassenhaeuschen ein Tagesticket für Bedienstete ausstellen lassen.

Viel Spass mit eurer Tour,auch wenn sie erst im Herbst ist.

Gruss Ralf

Hallo Ralf!
Deine Reiseberichte und das Video muss ich mir nicht mehr anschauen, denn die waren quasi die Grundlage
für den Quickly-Start

Danke für die Tipps (werde jetzt nochmals meine HD checken, denn da bin ich momentan noch
deutlich größer unterwegs ...HD 60 und Nadelstellung zweite Kerbe von oben....mal sehen wie
das Kerzenbild auf eine kleinere HD reagiert..war mit der 60er Düse eigentlich bezüglich Gasannahme und Kerzenbild ganz zufrieden, wobei die HD´s habe ich eh bis zur 56er mit).
Ritzel habe ich auch das 12er belassen und das 11er schon eingepackt gehabt.

lg

...bin sichtlich erleichtert, der für heute geplante Glocknersturm hätte Tränen gegeben...
lg

...so in der Zwischenzeit, laufen die Vorbereitungen wieder auf Hochtouren für den Glockner!

Habe die Strecke aber Anfang Juni bei den "Alp-Days" nochmals genauer unter die Lupe genommen und bin der Meinung, der Aufstieg
ist schaffbar (außer ein Autobus nimmt dir den Schwung in den Kehren).
Heuer war uns tolles Wetter gegönnt (ggü. dem Vorjahr mit dichtem Nebel. Graupelschauern und eisglatten Fahrbahnen, leider auch zwei Helieinsätzen), angenehme
Temperaturen und traumhafte Kulisse (Straßenabschnitte eingebettet in 2 Meter hohen Schneefrässungen)
Bei dieser Tour macht es auch Sinn früh los zu fahren, dadurch entgeht man den Ansturm der Touristen bzw. geführten Reisegruppen und man kann in Ruhe
die Fahrt geniessen. Wir (700 Fahrer) waren erst gegen 11:00 an der Mautstelle, da wird es dann schon etwas dichter.

Eine weitere nette Strecke kann ich Euch auch noch empfehlen, die Villacher Alpenstraße (auf knapp über 1700m) mit Blick über Villach und die Kärntner Seen.
Dezenter Anstieg, leider Mautstraße (€9,00). Man kommt direkt an der Villacher Skisprungschanze vorbei und kann mit viel Glück den Springern beim Sommertraining
zu schauen (bei mir testeten gerade die Österreicher und Slowenen ihr Können). Die Mautstrecke beträgt knappe 15km (einfach) und in Kombination mit einem der
Seen durchaus auch mit der Quickly zu schaffen.

....sollte im Forum Interesse bestehen, den Glockner einmal in einer gemeinsamen
Quickly - Tour zu bezwingen, dann bitte ich um PN, vielleicht ergibt sich ja eine kleinere oder größere Gruppe bzw. einzelne Mitfahrer und man könnte da was ins Auge fassen . Für Schnellentschlossene eventuell jetzt schon im Herbst oder einfach dann im nächsten Jahr......


lg
Andreas