Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

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adrian94
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Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von adrian94 »

Hallo zusammen,

da mir in den letzten Monaten 2 verstärkte Kopfdichtungen gerissen sind, wollte ich mal fragen ob man diese auch aus dünnem Kupferblech, dachte so an ca 0,5-0,8mm, schneiden kann, wenn man die Dichtflächen vom Kopf und Zylinder schön plan schleift?

MfG Adrian
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Effchen
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Re: Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von Effchen »

Hallo Adrian,
eine weichgeglühte Dichtung aus Kupferblech funktioniert wunderbar, je nach Dicke des Kupfers gewinnst Du sogar noch etwas Kompression.

Hatte vor 30 Jahren eine solche selbstgefertigte Dichtung in meiner N, weils seinerzeit praktisch keine Ersatzteile gab.

Was sich mit der Kupferdichtung theoretisch verändert ist der Wärmetransport vom Kopf zum Zylinder, da Kupfer besser die Wärme leitet. Ob das jetzt ein Vor- oder ein Nachtiul ist, weiß ich nicht zu sagen.
Eine praktische Auswirkung zeigte das damals nicht.

Beste Grüße
Dieter
adrian94
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Re: Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von adrian94 »

Hallo,
danke für den Tipp.
Werde ich die nächsten Tage mal testen ob die wenigstens dicht hält.
MfG Adrian
NSU Quickly S Bj. 1960
Zapp
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Re: Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von Zapp »

Hi,

bei den Zündapps sind 0,1mm Zylinderkopfdichtungen aus Kupfer im Einsatz, funktioniert wunderbar!

Grüße, :D
Kai
FredM
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Re: Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von FredM »

Schon eine Weile her der Eintrag...

Beim meiner Zündapp KS50 hatte ich oben auch einmal eine 0.1 Kupferdichtung eingebaut und bin ewig damit gefahren. Bei der Zündapp hatte das sogar einen leichten Tuning Effekt, da dadurch der Kopf (nicht der Zylinder) etwas weiter nach unten kam. Dadurch verkürzte sich der Brennraum und man erreichte eine höhere Kompression. Brachte so gut 5-8 km/h mehr.

Zurück zum Quickly:

Ich bilde mir ein, ich hab das auch einmal bei meiner N probiert. Jedoch beim Durchdrehen des Motors im Leerlauf (über die Schwungscheibe der Lichtmaschine) bemerkte ich, dass der Kolben oben in den Zylinderkopf schlug. Jedoch Zylinder und Kopf waren hier neu im Shop gekauft, kann sein dass es bei den Originalteilen nichts ausmacht und es Toleranzen gibt.

Ich würde das auf jedenfall erst "trocken" probieren ob du noch genug Platz mit den Kolbenhub hast und den Motor so erstmal nicht starten. Das kann u.U. dann sofort zum Motorschaden führen wenn der Kolben oben ansteht.

Gruss
J.P.

Back from the USA

Beitrag von J.P. »

FredM hat geschrieben:
Schon eine Weile her der Eintrag ....
.......................... und schon eine Weile her, dass Du hier "mitgemacht" hast !

Hallo Manfred,

schön, dass Du endlich wieder "an Bord" bist, wir hatten Dich schon vermisst und ich hätte jetzt fast mit den Beatles jubiliert: "Back in the USSR" ! :D

Aber es muss ja richtigerweise heißen: "Zruck in Minga" ! :lol:

Also, willkommen zurück in München/Bavaria; jetzt muss nur noch Deine Quickly ebenfalls aus den USA zurück sein und dem Glück auf Quickly-Rädern in "Good old Germany" steht nichts mehr im Wege ! :)

Ich hoffe, Du bleibst uns weiterhin treu ! - Vielleicht erzählst Du uns ja mal, wie es Dir "da drüben" mit der Quickly ergangen ist und ob Du da überhaupt mit ihr "normal" fahren durftest und wenn ja, wo, auf welchen Straßen !?

Mit herzlichen Grüßen aus der Wedemark,

Jürgen
.
FredM
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Re: Zylinderkopfdichtung aus Kupferblech?

Beitrag von FredM »

Hallo Jürgen,
Hallo Gemeinde :)

danke der Nachfrage :) Ich will den Thread nicht lange entführen, nur soviel zu einem Quickly in den USA (Vielleicht will es der Webmaster in ein anderes Forum verschieben, da ich grad sehe dass der Text sehr lange wird).

Das Quickly wird in den USA sehr bestaunt. Der Amerikaner liebt ja alles was etwas älter als 50 Jahre ist :) Man muss natürlich zur Geschichte vorab etwas erzählen, da zu "NSU" da drüben eigentlich keiner etwas weis und es gerne mal mit einem Chinesen Replika verglichen wird :)

Nachdem man es erklärt sind die Leute aber sehr interessiert und eine funktionstüchtige und ein neu aufgebautes Quickly kann $2500-3000 USD an einen Liebhaber leicht bringen. Ich hatte etliche Angebote in dieser Preisklasse.

Gefahren bin ich nicht sehr viel, da immer durch Schichtarbeit die Zeit fehlte. Die meiste Zeit stand das Quickly in meinem Haus im Bürozimmerchen als Austellungsstück. Manchmal gab es aber kurze Trips am Wochenende.

Man kann ein Quickly dort drüben ähmlich wie hier als "Moped" (nicht Mofa) anmelden und versichern. Es kostet ca. 100 USD pro Jahr Versicherung. Auto/ Motorradsteuer gibt es im Bundesstaat Washington/ Oregon nicht, daher ist der Unterhalt sehr günstig.

Mit dem Import des zerlegten Quickly (dort zusammengebaut) gab es keinerlei Probleme. Hat den Zoll eigentlich nicht interessiert. Die Betriebserlaubniss von Audi/NSU musste man in English übersetzen und beglaubigen lassen. Das kostete ca. 30 USD drüben. Dann kann man es anmelden und bekommt ein kleines Motorrad Kennzeichen. Eigentlich nicht viel Aufwand.

Fahren kann man damit überall, es wird kein Führerschein dafür benötigt. Auf dem Freeway sind drüben sogar Radfahrer erlaubt (Autobahn max 60 mph). Auf einen Highway bin ich nie gefahren, aber da würde es mir selbst bei den 45km/h schnellen Quickly auch etwas mulmig werden bei den schlechten Straßenzuständen. Nicht ohne Grund gibt es drüben eine Geschwindigkeitsbegrenzung, denn selbst Autos heben auf diesen Straßen ab wenn sie schneller als 130 km/h fahren würden :) Aber es gibt Gottseidank auch sehr viele Landstraßen durch Naturparks die sowieso vorzuziehen sind.

Im Moment ist meine "US Quickly" noch im Storage eingelagert und wartet im Sommer 2013 auf die Verschiffung nach DE :)

Möchte mir als nächstes hier in DE dann vielleicht noch eine Ur-Quickly oder eine F aufbauen. Zeit mal wieder im Forum aktiver zu werden. Freu mich schon auf neue Bastelarbeiten :)

Viele Grüsse
Manfred
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