Warum fahrt ihr Quickly?
Verfasst: 14.10.2012, 05:04
Warum fahre ich Quickly?
Nun meine Eltern fuhren NSU, wenn auch eher zufällig und auch nur auf vier Rädern. 1959 reichten die finanziellen Mittel gerade mal für einen NSU Prinz 2, und ein NSU-Händler, Fa. Salzmann in Kriftel, befand sich quasi um die Ecke.
Mit diesem Prinzlein eroberten sie Europa, und meine ersten Autofahrten erlebte ich in diesem kleinen Ding. 1965 schließlich stiegen meine Eltern auf zu einem derbyroten Prinz 1000 S, und der treue Prinz 2 mußte nach 150 000 gemeinsamen Kilometern weichen.
Den Prinz 1000 fand ich richtig klasse, zumal ich damit schönste Kindheitserinnerungen verbinde. Da war dieser Urlaub in Jugoslawien, bei dem mein Vater mit goßer Freude und wimmernden Diagonalreifen die Küstenstraße entlang brauste, meine beiden Schwestern und ich feuerten meinen Vater an, während meine Mutter schimpfte und zeterte...
Die 43 PS des 1000ers reichten, um jeden Käfer auf der Autobahn abzuhängen, was mein Vater auch sehr gern tat.
Natürlich hätte ich es lieber gesehen, wenn "TT" am Heck gestanden hätte, unser Nachbar hatte einen solchen - mit wichtigem Aufkleber drauf: "MSC Obererlenbach" - hei, das flößte mir Ehrfucht ein und roch doch arg nach Rennsport!
Doch hatten meine Eltern ihre Prioritäten anders gesetzt, sparsam und wirtschaftlich mußte es sein, und das war der Prinz 1000 wirklich.
Ja - und dann, es war 1970, stand erneut die Anschaffung eines größeren Automobils an. Ich war damals 9 Jahre alt, und wollte unbedingt wieder so etwas tolles, wie ich es in dem schönen roten 1000er sah!
An die Diskussionen damals kann ich mich noch lebhaft erinnern: Ich wollte einen 1200C, oder noch lieber einen Ro 80...
Tatsächlich glaube ich, daß seinerzeit viele NSU-fahrende Familien vor demselben Dilemma standen: Der 1200C war ja nur ein verlängerter 1000er, und damit immer noch ein Kleinwagen.
Der Ro 80 dagegen war ein toller, aber auch teurer Technologieträger mit unglaublich modernem Design. Dafür reichte das Geld meiner Eltern nicht, und zwischen dem 1200er und dem Ro klaffte eine zu große Lücke im Hause NSU.
Der NSU K70 war noch nicht auf dem Markt, und so verlor NSU meine Eltern als Kunden.
(Es wurde dann ein Fiat 124 Special, diese Karre habe ich nie gemocht. Und es geschah meinem Vater recht, als das Ding beim allerersten TÜV nach 2 Jahren wegen Rost durchfiel...)
Wenigstens blieb der treue Prinz 1000 bei uns, meine Mutter fuhr noch viele Jahre damit umher.
Das NSU-Virus war also längst fest in mir drin, und ich sammelte alles, was mit diesen 3 Buchstaben zu tun hat. Ich dekorierte mein Zimmer mit nagelneuen "NSU" und "TT" und "Prinz"-Schriftzügen, von denen mir der örtliche NSU-Händler eine ganze Schachtel voll geschenkt hatte.
Und ein wenig schäme ich mich, aus dem Lexikon meiner Schule heimlich die Seiten herausgerissen zu haben, auf denen das Thema "Moped" ausführlich erläutert wurde - anhand einer Quickly!
Damit war klar: Mein erstes Motorfahrzeug würde eine Quickly sein!
Natürlich gab es schnellere, modernere 50er, und vielleicht hätte ich bei einer Honda SS 50 nicht "nein" gesagt. Doch waren damals Kleinkraftrad-Versicherungen unbezahlbar, wenn die Eltern keinen Beitrag dazu leisten wollten.
So fand ich mein Glück auf zwei Rädern mit meiner ersten Quickly!
Und bin nun zurück auf einer Quickly, die mir viel Freude bereitet und nun endgültig meinen Fuhrpark bereichert!
Wie ist das bei Euch?
Warum fahrt Ihr Quickly und wie seid Ihr dazu gekommen?
Herzliche Grüße
Dieter
Nun meine Eltern fuhren NSU, wenn auch eher zufällig und auch nur auf vier Rädern. 1959 reichten die finanziellen Mittel gerade mal für einen NSU Prinz 2, und ein NSU-Händler, Fa. Salzmann in Kriftel, befand sich quasi um die Ecke.
Mit diesem Prinzlein eroberten sie Europa, und meine ersten Autofahrten erlebte ich in diesem kleinen Ding. 1965 schließlich stiegen meine Eltern auf zu einem derbyroten Prinz 1000 S, und der treue Prinz 2 mußte nach 150 000 gemeinsamen Kilometern weichen.
Den Prinz 1000 fand ich richtig klasse, zumal ich damit schönste Kindheitserinnerungen verbinde. Da war dieser Urlaub in Jugoslawien, bei dem mein Vater mit goßer Freude und wimmernden Diagonalreifen die Küstenstraße entlang brauste, meine beiden Schwestern und ich feuerten meinen Vater an, während meine Mutter schimpfte und zeterte...
Die 43 PS des 1000ers reichten, um jeden Käfer auf der Autobahn abzuhängen, was mein Vater auch sehr gern tat.
Natürlich hätte ich es lieber gesehen, wenn "TT" am Heck gestanden hätte, unser Nachbar hatte einen solchen - mit wichtigem Aufkleber drauf: "MSC Obererlenbach" - hei, das flößte mir Ehrfucht ein und roch doch arg nach Rennsport!
Doch hatten meine Eltern ihre Prioritäten anders gesetzt, sparsam und wirtschaftlich mußte es sein, und das war der Prinz 1000 wirklich.
Ja - und dann, es war 1970, stand erneut die Anschaffung eines größeren Automobils an. Ich war damals 9 Jahre alt, und wollte unbedingt wieder so etwas tolles, wie ich es in dem schönen roten 1000er sah!
An die Diskussionen damals kann ich mich noch lebhaft erinnern: Ich wollte einen 1200C, oder noch lieber einen Ro 80...
Tatsächlich glaube ich, daß seinerzeit viele NSU-fahrende Familien vor demselben Dilemma standen: Der 1200C war ja nur ein verlängerter 1000er, und damit immer noch ein Kleinwagen.
Der Ro 80 dagegen war ein toller, aber auch teurer Technologieträger mit unglaublich modernem Design. Dafür reichte das Geld meiner Eltern nicht, und zwischen dem 1200er und dem Ro klaffte eine zu große Lücke im Hause NSU.
Der NSU K70 war noch nicht auf dem Markt, und so verlor NSU meine Eltern als Kunden.
(Es wurde dann ein Fiat 124 Special, diese Karre habe ich nie gemocht. Und es geschah meinem Vater recht, als das Ding beim allerersten TÜV nach 2 Jahren wegen Rost durchfiel...)
Wenigstens blieb der treue Prinz 1000 bei uns, meine Mutter fuhr noch viele Jahre damit umher.
Das NSU-Virus war also längst fest in mir drin, und ich sammelte alles, was mit diesen 3 Buchstaben zu tun hat. Ich dekorierte mein Zimmer mit nagelneuen "NSU" und "TT" und "Prinz"-Schriftzügen, von denen mir der örtliche NSU-Händler eine ganze Schachtel voll geschenkt hatte.
Und ein wenig schäme ich mich, aus dem Lexikon meiner Schule heimlich die Seiten herausgerissen zu haben, auf denen das Thema "Moped" ausführlich erläutert wurde - anhand einer Quickly!
Damit war klar: Mein erstes Motorfahrzeug würde eine Quickly sein!
Natürlich gab es schnellere, modernere 50er, und vielleicht hätte ich bei einer Honda SS 50 nicht "nein" gesagt. Doch waren damals Kleinkraftrad-Versicherungen unbezahlbar, wenn die Eltern keinen Beitrag dazu leisten wollten.
So fand ich mein Glück auf zwei Rädern mit meiner ersten Quickly!
Und bin nun zurück auf einer Quickly, die mir viel Freude bereitet und nun endgültig meinen Fuhrpark bereichert!
Wie ist das bei Euch?
Warum fahrt Ihr Quickly und wie seid Ihr dazu gekommen?
Herzliche Grüße
Dieter