Quickly N geht schwer zu treten

[sope]

Liebe Quicklypiloten, vielleicht kann mir jemand mit einem Erfahrungswert helfen.
Meine N von ca 1955 habe ich neu aufgebaut, und sie ist auch eine Schönheit geworden. Leider mag sie noch nicht vernünftig laufen.
Zwei Probleme hab ich noch;
Durchdrehen über die Pedale erfordert sehr viel Kraft. Ich hab nochmals zerlegt, und kann da nichts verklemmtes feststellen, alle Wellen drehen eigentlich leicht. Wenn ich den Deckel links ohne Kupplungsdose montiere, kann ich reinlangen, und das große Zahnrad auf der Getriebewelle drehen, geht schwer- liegt vermutlich an der Blechfeder, die nach aussen drückt, und das Zahnrad gegen das Lager presst. Anlaufscheibe ist drin, 0,5 mm. Die Getriebewelle dreht leicht.
Drehe ich am Polrad, kann ich mit zwei Fingern den Motor durchdrehen. KW ist auch ausdistanziert. Nur an den Pedalen brauche ich beide Hände, und Schmackes. Ist das normal? Ich hab leider nur eine Quickly, mir fehlt ein Vergleichswert.

das zweite Problem: sie dreht nicht hoch. Im Leerlauf muß ich Vollgas geben, und dann pöttelt sie unruhig so mit geschätzten 2000 Umdrehungen vor sich hin. Fühlt sich an, wie dauerhaft Choke drin. Ohne den Ansauggumi wirds auch nicht besser.
Habe jetzt mal neue 56er HD, Schwimmernadel u. Schwimmer besorgt. Nach Einbau werd ichs nochmal versuchen. Ach ja, ist der normale 1/9/1 Bing. Nadel 2. Kerbe. Zündung stimmt, mehrfach kontrolliert. Dekoventil eingeschliffen, neue Dichtung. Neue Kopfdichtung. Auspuff ist samt Krümmer neu. Zündspule neu.

Wäre sehr nett, wenn jemand was dazu sagen könnte. Danke schon mal!

[Doppelkerz]

Hallo Sope
Dein Problem Nummer 1und 2 hört sich für mich fast so an,als würde sich der Kolben sehr schwergängig im oberen Pleuelauge.drehen.
Da kann das andere sich noch so leicht drehen,wenn es oben am Kolben bremst dann kommt auch keine Drehzahl zustande.
Beim durchdrehen mit der Hand ist es nicht unbedingt fühlbar.
Der Kolbenbolzen sollte sich leicht saugend durch stecken lassen.
Das merkt man beim ausreiben mit der Reibahle.
Bei nur 1,4PS macht sich jede überflüssige Reibung bemerkbar.

Wie gesagt,dass ist meine Vermutung.

Jetzt dürfen die anderen auch mal Ihren Senf zum besten geben!

Wo kommste eigentlich her und wir ist dein richtiger Name?

Gruss.Ralf

[sope]

Danke für den Tip!

ich hab den Motor grade wieder ganz zerlegt gehabt, der Bolzen sitzt wie er soll.
(In dem Fall-leider).
Wie gesagt, mir kommt das Antreten zu schwergängig vor. Irgendwie ist das ganze Mopedchen so filigran, aber auf die Pedale mußt draufsteigen wie Büffel.
Ich fahr morgen zu nem Kumpel, da steht auch eine N. Mal Test-Treten.
Das Motörchen ist zwar gleich drin und auch wieder draussen, aber vor ich wieder ne Testfahrt mache, will ich mich vergewissern.



Peter,
aus dem Allgäu

[Martinhead]

Hallo sope,
wenn es sich schwer antreten läßt, bedeutet das, dass du eine super Kompression hast, was gut ist.
Um die Tretkurbelwelle nicht zu ruinieren, betätigt man zum Schwung holen den Dekompressionshebel kurz mit.
Versuche das bitte nochmal, ist zwar schwierig mit so einer Ferndiagnose, aber ich denke dein Motörchen ist nur zu gut
Das sie nicht so schnell läuft hat vielleicht noch Vergaserseitig seine Gründe...
Gruß Martin

[sope]

Momentan ist gar keine Kerze drin. Motor ausgebaut.KW, Kolben etc sind leichtgängig.
Man kann den Motor schon mit den Pedalen durchdrehen, er macht auch keine Kratz/Schleif/Knirschgeräusche. Ob der Kraftaufwand normal ist, kann ich nicht sagen.
Hab nur keine Lust, das Ding einzubauen, und dann wieder rausnehmen zu müssen.
Ist schon eine lange Übersetzung Pedale/Motor. Je Umdrehung Pedalwelle macht der Kolben oft "Plopp". Vielleicht höre ich auch nur die Flöhe husten.

Vergaser hab ich jetzt mal mit Düse/Nadel/Nadeldüse/Schwimmer neu bestückt.
Allerdings sehe ich an den Altteilen auch mit nem Mikroskop nix negatives.
Kurios..

Grüße
Peter

[Kraft01]

hst den vergaser 1/9/1 wie ich oben gesehen habe.
schau mal in dem link hier, da sind die vergaser weiter unten aufgeführt und dann siehst du welche düsennadel, welche stellung (Kerbe) und düse. diese einstellung würde ich mal vornehmen und dann eben ausprobieren andere düsen oder nadelstellung. aber grundsätzlich mal auf standart einstellung bringen und dann testen. und nicht ärgen darüber, es ist schönes wetter und da tut man ja gerne mal "testen"

Hier der link:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CDYQrQMwBw

[Mike_D]

Hallo Sope,

ich habe auch soeben eine frisch restaurierte N23 auf die Straße gebracht und genau die gleichen "Probleme" wie Du:).

Zu 1: Ich habe meine Quickly mit 5 anderen verglichen (ich habe hier gleich um die Ecke einen Quickly-Club), die gehen alle ähnlich schwer zum treten. In den Bedienungsanleitungen von NSU ist auch folgendes dazu geschrieben:
Leicht beim Treten den Dekompressionshebel ziehen (und natürlich im richtigen Augenblick wieder loslassen). Dann geht es leicht.

Alternativ sagen die Kollegen vom Quickly-Club: früher hat man oft die Quicklys (und nicht nur die Quicklys) gestartet in dem man den zweiten Gang einlegt und mit gezogener Kupplung lostritt und dann einfach die Kupplung kommen lässt.

Beides funktioniert prima und die Quickly startet ohne Kraftaufwand problemlos.

Jedenfalls nicht einfach nur die Pedale runtertreten, das ist viel zu schwergängig.

Zu 2:
Auch das Problem mit der Drehzahl habe ich gehabt. Daher habe ich, um mehr Frühzündung zu erreichen, den Unterbrecher auf etwa 0,4mm Abstand eingestellt. Und zusätzlich noch die Langlöcher der Zündung aufgefeilt.

Da bist Du aber auch nicht der einzige mit dem Problem, das liest Du in dem Forum hier öfter mal: Mehr Frühzundung durch höheren Kontaktabstand und Langlöcher feilen.

Und so läuft sie nun eigentlich sehr angenehm. Keine Rakete, dass hab ich aber auch nicht erwartet, sondern ihre brummigen 40km/h.

Gruß Mike

[sope]

Danke, das hilft mir schon mal.
Hab in der Zwischenzeit mal ne Quickly S besucht, und die tritt sich auch so schwergängig. Scheint also normal zu sein. Solange, wie ich an dem Motörchen gemessen und distanziert habe, hat damals im Werk bestimmt niemand gefummelt- muß eigentlich in Ordnung sein. Habe da nur meinen Ehrgeiz, muß perfekt sein.

Das mit der Frühzündung ist interessant: ich hab auf die vorgegebenen Werte eingestellt, mag die Q mehr Frühzundung als im Handbuch angegeben?

Update: hab inzwischen mal hier nachgesucht, max 2,5 mm scheint ein guter Wert zu sein. Kompression hab ich mal nachgesehen: gut 3 Bar, mit umgedrehter KoDi (Dekoloch zu) knapp 4. Scheint lt Handbuch ja ok zu sein, kommt mir aber sehr wenig vor, hier im Forum hab ich Werte um 5,5 Bar gelesen.

Gemessen hab ich die Verdichtung mit Manometer, Motor mit Bohrmaschine rotieren lassen, Vergaser abgenommen.
Werde auf jeden Fall noch das Dekoventil einschleifen. Die Dichtung ist eh neu.


Danke sehr vielmals

Gruß
Peter