Absterben im Leerlauf

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Henriettchen
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Absterben im Leerlauf

Beitrag von Henriettchen »

Hallo an alle,
habe folgendes Probelm und bitte um Rat. Quickly-N, 1959, 3-Gang, Vergaser 12 mm.
Ich habe die Vergasereinstellung nach Herstellerangaben durchgeführt. Das Q fährt normal. Wenn ich stehen bleibe, an einer Amplel zb., läuft sie im Standgas einwandfrei. Beim Anfahren nach einem Moment im Stand jedoch stellt sie ab, wenn ich zum Anfahren Gas gebe. Ziehe ich rechtzeitig vor dem Weiterfahren ganz langsam und sachte das Gas, fängt sie sich und läuft wieder mit Leistung. Je schneller man das Gas nach einer Wartezeit im Standgas öffnet, um so sicherer stellt der Motor ab.
Da ich mit der 64er HD fahre und der Motor reichlich Sprit bekommt, und auch sonst sehr gut läuft, wundere ich mich über diesen Effekt, der üblicherweise auf eine eher zu geringe Kraftstoffversorgung (zu mager) hindeutet. Versuche mit der Nadelhöhe haben auch keine Abhilfe gebracht.
Hat jemand Erfahrung mit diesem lästigen Problem?

Viele Grüße
Hans
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Doppelkerz
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Doppelkerz »

Hallo Hans
Wenn dein Motor mit zu kleiner HD oder zu wenig Sprit (gerade geschlossenen Benzinhahn) läuft, dann dreht dein Motor zwar höher und du musst die Standgasschraube am Vergaser eindrehen,aber dann fehlt dir in der Beschleunigung die Kraft und das Quickly kommt nicht auf die Enddrehzahl!

Das Phänomen welches du beschreibst,deutet auf zu fettes Gemisch hin.
Sprich deine HD ist zu gross,oder gar die Nadeldüse ist im laufe der Zeit oval geworden und läßt zu viel Sprit hindurch.
Da hilft auch kein herunter hängen der Nadel .

An deiner Stelle würde ich es mit einer 60er oder 62er HD versuchen.Das ist gross genug für 's Quickly.
Ich z.B. fahre meinen 12er Vergaser schon seit vielen Jahren mit einer58er HD und bin vollauf zufrieden.

Probiere aus!

LG Ralf
MFG Ralf
Bin ich ölich, bin ich fröhlich!

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Effchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Effchen »

hallo hans,
mein verdacht geht dahin, dass der simmerring des rechten kurbelwellenlagers im wahrsten sinne des wortes nicht mehr ganz dicht ist.
hast du einen ölfilm in der lichtmaschine?
beste grùsse
dieter
Zapp
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Zapp »

Hallo,

Also wenn die Quickly ansonsten unter Vollgas volle Leistung bringt, dann würd ich nichts anrühren außer dem Vergaser! Sorry das ich meinen Vorrednern da reinrede, aber das hier liegt sicher am Vergaser. Alles andere bringt erstmal nur potentielle zusätzliche, teure Fehlerquellen ins Spiel. Erst am leicht zugänglichen Vergaser alle Möglichkeiten ausschöpfen!

Zur Sicherheit kontrolliere mal das Kerzengesicht.

Dann zum Vergaser. Hier muss man die Funktionsweise verstehen. Anfahrschwierigkeiten haben nichts mit der Hauptdüse zu tun, da diese erst ab ca. 2/3-Gas zu wirken beginnt. Da es kein Leerlaufreguliersystem (normalerweise Wirksam im unteren Viertel des Schieberweges) an diesen Vergasern gibt, bleiben nur Schwimmer und Nadeldüsensystem. Letzteres übernimmt bei unseren einfachen Zerstäubern die Leerlaufregulierung.

Wie schon einer erwähnt hat, verursachen sehr wahrscheinlich ein verschlissenes Nadeldüsensystem dieses Phänomen oder überlaufende Schwimmer. Letzteres merkt man wieder daran, das eine so abgestorbene Quickly nur schwer wieder zu starten ist bzw nicht durch sachtes Gasgeben wieder "einzufangen" wäre.

Kurzum: tausche die Nadeldüse gegen eine neue oder wenn sie sicher noch gut ist, gegen die nächst kleinere.

Zündung mag ich erstmal ausschließen, sofern die Quickly nach Absterben im warmen Zustand gleich wieder gut startet. Wobei natürlich generell jede gute Vergaserabstimmung bei der Zündung anfängst :mrgreen:

Viele Grüße,
Kai
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Doppelkerz
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Doppelkerz »

Genau

Wie Zapp es schon beschrieben hat,so wird es eine verschlissene ovale Nadeldüse sein.
Falschluft schließ ich aus,weil sich der Motor sonst totdrehen würde und die Drehzahl nur ganz langsam wieder runterkommen würde.
Zündung auch nicht verändern.

Gruss Ralf
MFG Ralf
Bin ich ölich, bin ich fröhlich!

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Henriettchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Henriettchen »

Hallo an allle...erst mal danke und....:

@Ralf: habe ich in der Vergangenheit schon ausprobiert: alle HD von 56-64. Dabei läuft sie am rundesten mit der 64er. Ich gebe zu, dass sie ein wenig fett wirkt, läuft aber gut und erreicht auch m.E. praktisch ihre volle Leistung. Nadeldüse und Nadel sind praktisch neuwertig, auf keinen Fall oval o.s.ä..

@Dieter: da sie, außer beim Anfahren, gut läuft, glaube ich das mit dem SR eher nicht.

@Kai: ok, Kerzengesicht habe ich zwar schon in der Vergangenheit geprüft, kann aber nicht schaden, es nochmal zu machen. Genau: den Schwimmer habe ich auch im Verdacht, und weil Absterben beim spontanen/flotten Gasgeben auf Spritmangel hindeutet (!), habe ich den Schwimmer als zu leicht verdächtigt und oben eine kleine U-Scheibe aufgelegt: Eben wegen dieses Problems. Hat aber auch nichts bewirkt. Meine Q startet nach diesem Absterben ganz leicht wieder und ist eben durch sachtes Gasgeben einfangbar, geht dann also nicht aus. Nadeldüsen hatte ich auch schon durchprobiert.

Zum Thema Absterben: Wenn man das Gas flott aufzieht, magert das Gemisch generell erst mal deutlich ab, wegen der Trägheit beim Nachfluss des Kraftstoffs. Das gilt generell bei allen Motoren. Deshalb verwendet man ja auch diese Beschleunigerpumpen bei Ottomotoren. Davon ausgehend, vermute ich eben ein zu niedriges Niveau in der Schwimmerkammer, das erst durch den Unterdruck beim Gasöffnen sich "langsam" wieder ausgleicht. Schließlich tritt dieses Problem nur im warmen Motor-Zustand auf. Bei noch kaltem Motor (mit aktiviertem Kaltstarterschieber) stirbt sie unter den beschriebnen Bedingungen NICHT ab.

Ich werde nochmal mit der Nadeldüse herumprobieren.

Danke und Grüße
Hans
Zapp
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Zapp »

Hallo,

Dann würde ich mal direkt nach eine Absterben ohne weiteren Startversuch die Kerze rausdrehen und sehen ob sie feucht oder trocken ist.

Ansonsten, und wenn die ND neu ist, müsste man sachte mal über die Zündspule nachdenken.

Grüßle,
Kai
Henriettchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Henriettchen »

Hallo an alle, hier das momentane Ergebnis zum oben beschriebenen Problem.
Entgegen meiner Einschätzung war das Quickly tatsächlich zu fett eingestellt. Habe nun die ND von 2.12 auf 2.10 reduziert und die Nadel in die 3. Kerbe von oben gehängt. Die HD66 habe ich zunächst mal beibehalten. So ist das Absterben weg, der Motor braucht aber etwas länger, um die Warmlaufphase zu überwinden, was aber ok ist. Jetzt nimmt er das Gas sofort an, schwächelt dann aber leistungsmäßig ganz leicht, bis er in den Bereich der Hauptdüse kommt. Das ist aber nur schwach und damit könnte man gut leben. Ich werde deshalb bei der Nadel noch mal die 4. Kerbe vo ausprobieren. In der 2. erzeugt er deutlich zu wenig Leistung. Abschließend werde ich dann noch die HD64 ausprobieren, obwohl er mit der 66 gut läuft. Nochmal vielen Dank für euere Ratschläge - Gruß Hans
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Effchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Effchen »

Henriettchen hat geschrieben: @Dieter: da sie, außer beim Anfahren, gut läuft, glaube ich das mit dem SR eher nicht.
Hallo Hans,
so ist das nicht: Mit undichtem Simmerring auf der LiMa-Seite läuft die Quickly prima bzw. völlig unauffällig bei hohen Drehzahlen.
Bei niederen Drehzahlen dagegen wirkt sich diese Falschluft erheblich aus.
Warum ich dessen so sicher bin?
Nun, hatte einen ähnlichen Effekt an meiner F, der nach der Überholung verschwunden ist.
Nur um sicher zu gehen: Prüfe mal, ob ein Ölfilm die LiMa überzieht.

Ich wünsche Dir nicht, daß der Simmerring undicht ist - aber die Überprüfung ist leicht...
Beste Grüße
Dieter
Henning Peters
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Henning Peters »

Hallo Dieter,

kleine Zwischenfrage:
Mit undichtem Simmerring auf der LiMa-Seite läuft die Quickly prima bzw. völlig unauffällig bei hohen Drehzahlen.
Bei niederen Drehzahlen dagegen wirkt sich diese Falschluft erheblich aus.
Wie kann sich ein undichter Simmerring auf der Kurbelwelle denn auswirken bzw. welches Verhalten kann der Motor da zeigen?

Viele Grüße
Henning
Quickly S23 Bj 1965
Henriettchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Henriettchen »

@Dieter: LiMa auf Ölfilm prüfen, ist kein Problem; steht auf meiner Agenda. Danke für den Tipp und Gruß, Hans

aktuell: Habe die LiMa-Seite geprüft: sauber und trocken.
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Effchen
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Re: Absterben im Leerlauf

Beitrag von Effchen »

Henning Peters hat geschrieben:Hallo Dieter,


Wie kann sich ein undichter Simmerring auf der Kurbelwelle denn auswirken bzw. welches Verhalten kann der Motor da zeigen?

Viele Grüße
Henning
Hallo Henning,
der undichte Simmerring führte einerseits zu dem besagten Ölfilm, und zusätzlich zu "Schmauchspuren" in der Lichtmaschine, entstanden bei normalen Funken am Unterbrecher, die das Gemisch in der LiMa entzündeten.
Erstaunlicherweise lief der Motor bei Vollgas wunderbar - nur an der Ampel, wenn er länger als ein paar Sekunden im Leerlauf tuckern sollte, kam er beim Gasgeben nicht spontan auf Drehzahl, sondern tat sich schwer: Das Ansauggeräusch sagt "moooo...", und erst verzögert zeigt der Motor einen Leistungswillen.

Jetzt, frisch überholt ist tuckert der Motor auch ganz dezent und stabil bei niedrigsten Drehzahlen vor sich hin und nimmt sofort Gas an - eine Freude!
Nur passt nun die 66er Hauptdüse im 12er Vergaser ohne das serienmäßige 9 mm-Bakelitstück nicht mehr so recht, das Gemisch ist zu fett und ich benötige eine kleinere Düse. Mit dem undichten Simmerring ist eben doch auch Sprit verlustig gegangen...

Beste Grüße
Dieter
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