In 4 Schritten zu 50 km/h…

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Effchen
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In 4 Schritten zu 50 km/h…

Beitrag von Effchen »

Hallo,
ein hochgeschätztes Forumsmitglied hat mir den Ersatzteilkatalog der Quickly 23- Modelle zukommen lassen, wofür ich ihm nochmal herzlich danken möchte!
Dabei ist mir aufgefallen, daß – Stand 1962 – darin die NSU-„Kaulquappe“ vollständig getilgt ist zugunsten des nackten, rechteckigen NSU-Schriftzuges.

Aber das ist gar nicht der Grund für diesen Eintrag, vielmehr habe ich mal nachgesehen, was denn eigentlich die 40 km/h- von der 50 km/h-Version unterscheidet, die in Länder wie England oder Irland geliefert wurde.

Bezogen auf die 1,7 PS-Motoren der Zweisitzer S23/2 und F sind das nur 4 Details, um nach Werksspezifikation von 40 auf 50 km/h zu kommen:

1. Das 12er Ritzel durch ein 13er ersetzen,
2. den Krümmer um 80 mm kürzen,
3. die 66er Hauptdüse gegen eine 64er tauschen und
4. das Bakelitstück zwischen Vergaser und Zylinder mit dem 9 mm-Durchlaß durch ein „offenes“ ersetzen.

Das ist alles!

Der Form halber noch folgender Hinweis:
Natürlich darf man das nicht, die Betriebserlaubnis erlischt mit jeder einzelnen dieser 4 Modifikationen, weshalb man das nicht tun sollte.

Herzliche Grüße
Dieter
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Echze
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Re: In 4 Schritten zu 50 km/h…

Beitrag von Echze »

Hallo Dieter,

klasse Beitrag! Vielen Dank dafür.

Beste Grüße
Peter
Beste Grüße vom Niederrhein
Peter
J.P.

In 4 Schritten zu 50 km/h ..... nicht GANZ so einfach !

Beitrag von J.P. »

Bild
J.P. hat geschrieben:..28.03.2010 - 15:35 Uhr

Was meine Quickly-F anbetrifft, so hat die noch den orig. rechtsgebremsten 3-Gang-Motor mit 1,7 PS mit originalem NSU-Kolben und NSU-Zylinder von 1965 und auch den serienmäßigen 1/12/127-Vergaser, allerdings mit dem Bakelitstück mit der großen Öffnung, und ich habe die Zündung auf 2,5 mm vor OT eingestellt und den maximalen Unterbrecherabstand auf 0,35 mm; außerdem habe ich hier im hannoverschen "Flachland" ein 13er-Ritzel montiert .....!

Bei günstigen Bedingungen, also ohne Gegenwind oder bei leichtem Gefälle läuft die dann echte 55 km/h, wobei mir der Tacho dann allerdings etwas über 60 km/h vorgaukelt .......

Hätte ich fast vergessen zu erwähnen, ich habe noch ein Gebläse aus einer Quickly-T montiert. Am Auspuff habe ich - bis auf den um ca. 6 cm gekürzten Krümmer (inzwischen um weitere 10 cm gekürzt - siehe unten) - nichts verändert; ist ein Replika-Teil hier aus dem Shop.
Hallo Dieter,

ich habe die 64er-Hauptdüse versuchsweise auch mal ausprobiert und hatte damit dann zeitweise leichte Kolbenklemmer, weil das Gemisch anscheinend zu mager bzw. der Motor bei der genannten Zündeinstellung zu heiß wurde. Ich habe deshalb wieder die serienmäßige 66er-Düse eingeschraubt und erreiche damit die oben zitierten Geschwindigkeiten dann ohne dieses Problem.

Also bitte erst einmal Vorsicht beim Ausprobieren einer 64er-Hauptdüse in einer Quickly-F, zumindest mit der von mir beschriebenen (heißen) Zündeinstellung und nur leicht gekürztem Auspuff !

Und was das grundsätzliche Kürzen des Auspuffrohrs anbetrifft, so sollte man wissen, auf welchen Krümmer sich die Kürzung bezieht, d.h. der nach rechts zeigende Krümmer 16 71 01 005, der hier im Shop verkauft wird, hat eine mittige Rohr-Gesamtlänge vom Eingang bis zum Ende von 57,5 cm (siehe auch NSU ET-Liste unten).

Der 50 km/h-Krümmer 29 71 00 002 für die Quickly-F mit 1/12/136-Vergaser - d.h. ein 1/12/127 mit 64er-Hauptdüse - hat eine mittige Rohr-Gesamtlänge vom Rohreingang bis zum Rohrausgang von nur 41,5 cm, der für die anderen 23er-Quicklys (N23, S23 -> 1,7 PS-Ausführung) mit dem gleichen 12er-Vergaser dagegen lt. Tabelle (s.u.) eine Länge von 49,5 cm (= 16 71 02 005).

Auf letztere 1,7 PS Quicklys (N23, S23) bezieht sich die von Dieter genannte Kürzung von 8 cm, ausgehend vom 57,5 cm langen "Krippl-Krümmer" 16 71 01 005, der u.a. bei den deutschen 40 km/h Quicklys serienmäßig montiert war !

........Bild

Bei meiner Quickly-F hätte ich den "Krippl-Krümmer" also um 16 cm (!) kürzen müssen, was ich mich seinerzeit nicht getraut habe, sondern habe es damals versuchsweise bei 6 cm belassen (inzwischen um weitere 10 cm gekürzt - siehe unten), so dass der Übergang vom Krümmer zum eigentlichen Auspuff mit der Rohr-Klemmschelle in etwa in Höhe unterhalb der Tretlagerachse zu liegen kommt, und das habe ich dann erst einmal so gelassen, andernfalls wäre der Auspuff wohl so kurz geworden wie bei dieser holländischen Quickly-T :

Bild


Die mittige Rohr-Gesamtlänge des Krümmers lässt sich übrigens nicht ganz einfach ermitteln. Ich habe dazu ein flexibles Schneider-Bandmaß genommen und einmal außen entlang der äußeren Krümmung und dann außen entlang der inneren Krümmung gemessen, die beiden Maße addiert und dann durch 2 geteilt. Auf diese Weise habe ich bei einem ungekürzten "Krippl-Krümmer" 16 71 01 005 festgestellt, dass die mittige Rohr-Gesamtlänge tatsächlich ca. 57,5 cm beträgt !

Nachdem man auf diese Weise die tatsächliche/augenblickliche Krümmerlänge ermittelt hat - man weiß ja nie, ob da nicht schon mal jemand vorher "gesägt" hat - misst man die ggf. zu kürzenden Zentimeter bis zum Wert von 41,5 cm (S2/23 und F) oder 49,5 cm (N23 und S23) dann einfach vom geraden hinteren Ende aus ab; wenn man denn wirklich kürzen will.

Wer nicht sägen will, kann die entsprechenden Krümmer beim "Mitbewerber" in Büchenberg bestellen, allerdings kosten sie dort fast doppelt so viel wie der 57,5 cm lange "Normalkrümmer" hier im Shop !

Nachfolgend nun mal 2 kürzlich entdeckte Fotos - einer nagelneuen, serienmäßigen S2/23 und einer bei Ebay-UK angebotenen, gebrauchten - aus England, wo die Quicklys ja 50 km/h (31 mph) laufen durften. Man kann gut erkennen, wie kurz dort der serinmäßig montierte "England-Krümmer" ist. Der Übergang vom Krümmer zum eigentlichen Schalldämpfer liegt weit vor dem Tretlager (~ 10 cm), wohingegen bei den deutschen 40 km/h-Versionen dieser Übergang ca. 6 cm hinter dem Tretlager liegt :


Bild

Bild

Daraufhin habe ich inzwischen meinen bereits um 6 cm gekürzten Krümmer noch einmal um weitere 10 cm gekürzt, sodass er nun die oben erwähnten 41,5 cm lang ist und habe auch meinen 1/12/127-Vergaser von 66er- auf 64er-Düse umgerüstet, so dass er damit nun zu einem 1/12/136-Vergaser geworden ist, wie er seinerzeit bei den England-Versionen der S2/23 und F/23 serienmäßig montiert war (s. folgende Liste) und siehe da, es hat noch einmal eine Verbesserung gegeben, drehzahl- und durchzugsmäßig ! :D

........Bild


In wie weit nun aber eine Krümmerkürzung etwas bei den 1,4 PS-Versionen mit 9er-Vergaser "bringt", kann ich nicht sagen. Ein 13er-Ritzel würde ich dort auf keinen Fall montieren, erst recht nicht, wenn es eine 26"-Quickly ist, es sei denn, man wohnt im Flachland und hat ein Dreiganggetriebe.

Bild....Gruß - Jürgen


P.S.
Apropos Kolbenklemmer, ich fahre ein Gemisch von 1:33 (30 ml Zweitakt-Öl auf 1 Liter Benzin) zur Reduzierung der Verkokung/ Ablagerungen und habe etwa vor einem halben Jahr den vor Jahren neu montierten Krippl-Auspuff nach rund 5000 km zum ersten Mal innen gereinigt (Heißluftpistole), nachdem ich leichte Leistungseinbußen festzustellen glaubte.

Bei mir hat es allerdings nicht ganz so stark gequalmt wie bei Henning im Foto unten, was vielleicht auch daran lag, dass meine Heißluftpistole nur eine Leistung von 1600 Watt hatte und das Ganze ziemlich lange dauerte, bis es so richtig zu Qualmen anfing :

............................Bild
.................................................................................................©-Foto: Henning Peters

Die herausgezogene Flöte habe ich separat mit einem Gas-Brenner ausgeglüht; deren Löcher hatten sich etwa um ein Viertel ihres ursprünglichen Öffnungs-Querschnitts zugesetzt.

Bei dieser Gelegenheit sollte man dann auch gleich den Auslasskanal im Zylinder und die Dekompressionsbohrung im Zylinder zum Auspuff hin und im Zylinderkopf zum Deko-Ventil hin säubern und den vollen Querschnitt wieder herstellen, denn da war es nach 5000 km Laufzeit bei mir auch schon deutlich enger geworden.

Inwieweit so ein Treibstoffzusatz (s.u.) diese Ablagerungen verhindern oder sogar nachträglich wieder beseitigen kann, habe ich noch nicht ausprobiert. Die Mehrzahl der Anwender scheint jedenfalls begeistert zu sein. Ich vermute mal, es handelt sich um ein Autol-Desolite Erzeugnis in "Louis-Verpackung" für 3,99 €.

Der Flascheninhalt von 50 cm³ reicht für 10 Liter Treibstoff bei einer ersten "Grundreinigung", bei "Dauereinsatz" für 20 - 25 Liter, was 1 Liter "normale" Zweitaktmischung damit um rund 16 Euro-Cent verteuern würde, wobei der Ölanteil dabei ca. 21 Euro-Cent beträgt bei einem Mischungsverhältnis von 1:33 und einem Literpreis eines selbstmischenden, halbsynthetischen Zweitaktöls von 6,99 €, das ich seit Jahren verwende.

Bei einem Benzinpreis von z.Zt. 1,53 € würde ein Liter dieser reinigenden "Super-Zweitaktmischung" somit auf einem Gesamtpreis von 1,90 € kommen (1,53 € + 0,21 € + 0,16 € ), d.h. der Desolite-Anteil verteuert eine normale Zweitaktmischung um rund 9 % :

......................................................Bild
........................................................Wenn´s denn tatsächlich was bringt ?!

Bin gespannt, ob jemand von uns dieses oder ein ähnliches Mittel schon mal ausprobiert hat und wie die Erfahrungen sind !




Nachtrag (21.12.2013):. Bis heute hat leider niemand darauf geantwortet ! :cry:....-...Nun denn,..Bild..(ab jetzt) ........


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