www.nsu-quickly.de

Hallo Zusammen,

ich habe im Sommer diesen Jahres begonnen eine Quickly L zu restaurieren. Bis jetzt bin ich ganz gut durchgekommen - beim Einbau der neuen Kurbelwelle habe ich jedoch ein Problem.

Beim Aufsetzen der mittleren Gehäusehälfte auf die rechte Hälfte verkantet sich das Lager auf der Kurbelwelle, trotz vorherigem Erhitzen.

Meine Frage ist daher, ob etwas dagegen spricht zuerst beide Lager auf die KW zu setzen, bevor man die KW mit den Lagern ins Gehäuse einsetzt?

Ich könnte mir vorstellen, dass man durch Hitze etwas mehr Spiel zwischen Lager und Gehäuse erzeugen kann, als zwischen Lager und KW...

Bin für jede Info dankbar - ggf. hat jemand auch schon Erfahrungen mit anderen Kugellagern (z.B. demontierbaren Schulterlagern) gemacht.

Vielen Dank und Grüße
Tom

Hallo Tom,
theoretisch geht beides, doch das Aluminiumgehäuse läßt sich gut dehnen und du erkennst vorher, wie die Lager auf die Kurbelwelle rutschen.
Viel Erfolg,
Gruß, Evert.

Hallo Evert,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich werde es einfach mal mit den Lagern direkt auf der Welle probieren - zur Not bekomme ich die Teile auch sicher wieder auseinander

Viele Grüße
Tomas

Hallo Tom.
Ich bevorzuge immer die Variante, dass ich die Lager in die erwärmten Kurbelgehäusehälften einsetze und abkühlen lasse , dann bin ich mir sicher , dass die Lager in der Tiefe am Sicherungsring auf der linken Seite und der Tiefe der Ausfräsung der rechten Seite anliegen . Dadurch kann ich auch das Axialspiel von 0,2 bis maximal 0,3 mm präzise ausmessen und die Ausgleichscheiben auf der rechten Seite einsetzen . Wenn du die Lager direkt auf die Kurbelwellenzapfen schiebst , wird es schwierig das Axialspiel genau auszumessen , da du nicht genau weist, ob das rechte Lager in der Tiefe der Ausfräsung anliegt und du müsstest die Ausgleichscheiben schon vorab an der Kurbelwelle beilegen, bevor du das Lager auf den Kurbelwellenzapfen schiebst.

LG. Hartwig

Hallo Hartwig,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ich hatte das Axialspiel bei meinem ersten Montageversuch bereits ausgemessen. Leider ist dann beim Zusammenbau die KW im Lager in der linken Gehäusehälfte verkantet und es ging erstmal nichts mehr vor und zurück... Am Ende habe ich die Teile zum Glück wieder getrennt bekommen, jedoch ist das rechte Lager mit einer 0,5 mm Beilage auf der KW hängen geblieben. Auf der linken Seite ist das Lager noch im Gehäuse - daher die Unsicherheit... Ich habe die Hoffnung, dass sich die Lager bei der anderen Methode (Montage mit Lager auf Welle) am Ende doch sauber in die entsprechenden Lagersattel einfügen.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit zu prüfen, ob man beim Einbau der KW alles richtig gemacht hat - bevor man den Motor in Betrieb nimmt?

Viele Grüße
Tomas

Hallo Tomas.
Direkt zu prüfen gibt es da eigentlich nichts .Wenn du das Axialspiel von 0, 2 mm bis maximal.0, 3 mm eingehalten hast , dann dürfte es normalerweise keine Probleme geben . Wenn du die Kurbelwelle nach Montage von Hand an den Kurbelwellenzapfen durchdrehen kannst und nichts klemmt , ist alles in Ordnung. Du solltest auch darauf achten , dass du die Lager , den Lagersitz der Kurbelwelle , Pleullager und Pleulbuchse bei der Montage gut mit Zweitaktöl einölst .
Ich wünsche dir viel Erfolg!

LG. Hartwig

...super, Dank Dir!

Viele Grüße
Tomas

Hallo Zusammen,

mit den Kugellagern direkt auf der Kurbelwelle konnte ich die mittlere und rechte Gehäusehälfte nach mehreren Versuchen zusammensetzen. Das linke Lager hatte so wenig Spiel auf der Welle, dass ich diese geringfügig mit 1000 Schleifpapier abschleifen musste, um das Lager zu montieren. Ich habe das Lager auf 120 Grad erwärmt und die Welle mit Kälteschock Spray abgekühlt - dann hat es geklappt.

Nun ist bei der Montage der linken Gehäusehälfte eine neue Frage aufgetaucht. Es wird in der Instandsetzungsanweisung empfohlen eine Montagehülse (die ich nicht besitze) über die Antriebswelle zu stecken, um den Simmerring zu schützen. Ist es möglich das Teil auch ohne die Hülse zu montieren, oder sollte man sich einen improvisierten Ersatz herstellen? Ich habe auch gelesen, dass man beim 2 Gang Getriebe hier kein Axialspiel bestimmen muss. Wie seht Ihr das?

Nochmals Danke für die Hilfe und viele Grüße!
Tomas

Hallo Tomas.
Wenn du keine Montagehülse für die Getriebewelle besitzt, würde ich die Getriebewelle im Bereich des Gewinde und der scharfkantigen Ausfräsung der Federscheibe (Ritzelkeil) entfetten und mit einen Streifen Tesafilm abkleben, und danach den Wellendichtring an der Dichtlippe etwas einölen damit er gut über den Tesafilm rutscht und nicht beschädigt wird .
So habe ich es immer gemacht , und das hat recht gut funktioniert. Wie ich auf dem Foto erkennen kann , hast du den Mitnehmer für die Bremsbetätigung schon montiert . Da wäre es wichtig gewesen das Füllstück für die Tretlagerachse einzusetzen, damit die inneren O-Ringe des Mitnehmers nicht beschädigt werden.
Das Axialspiel der Hauptwelle sollte 0,2 -0,3 mm haben , die Vorgelegewelle beim 2-Gangmotor braucht im Gegensatz zum 3-Gangmotor nicht ausgeglichen zu werden.
Viel Erfolg !

LG. Hartwig

Hallo Hartwig,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort - der Trick mit dem Tesafilm könnte klappen - ich werde das auf jeden Fall probieren!

In Sachen Füllstück habe ich offensichtlich etwas übersehen - ich hoffe, dass ich beim Einbau nicht die O-Ringe zerstört habe das werde ich mir heute Abend nochmal anschauen!

Viele Grüße und noch einen schönen Abend!
Tomas