Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

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selfmade-man
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Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von selfmade-man »

Ich hatte ja Probleme mit dem Vergaser, der heiss wurde sobald der Motor ausgemacht war. Das Anlassen wae dann immer sehr schwierig... Darum habe ich das dicke Bakelit Isolierstück und die passende Gummitüte zum Luftfilter gekauft. Nur wie montieren wenn man kurze Schraubbozen hat und die nicht wechseln kann?

Hier ist die Lösung:

1. Gewindestücke machen. Aussen 7mm, innen M5, Länge ca 10mm
2. Bakelitstück auf 7.1mm aufbohren
3. Untere Dichtung auflegen und Gewindestücke aufschrauben
4. Bakelitstück aufschieben
5. obere Dichtung auflegen und Vergaser mit kurzen Schrauben
anschrauben

Es ist besser das Bakelitstück von beiden Seiten zu bohren um ein ausreissen beim Durchbohren zu verhindern.
IMG_0662.JPG
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Zuletzt geändert von selfmade-man am 19.09.2017, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
selfmade-man
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von selfmade-man »

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Hanson
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Hanson »

Hi,
echt super wenn man sich zu helfen weiß. Ausreichendes Werkzeug scheinst du ja zu haben. Gut gelöst das Problem mit unrausschraubbaren Bolzen. Aber was ist jetzt mit deiner Problematik, Symptomatik...Lass uns jetzt ja nicht ohne Bericht sitzen... :D ...Springt das Moped jetzt nach "heißer" Fahrt willig an? Hat es eine Verbesserung, Veränderung gegeben? Wenn ja, wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis, oder ist vielleicht sogar alles optimal?
Gruß Werner
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Quickly-TT-Heizer
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Quickly-TT-Heizer »

Saubere Arbeit!
Nsu-Museum Neckarsulm und Technikmuseum Sinsheim, Ich war da!!!
selfmade-man
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von selfmade-man »

Hallo
Erst mal danke für die Komplimente :-)

Heute bin ich mal wieder gefahren und habe den Test gemacht ob die Aktion den gewünschten Erfolg hat. Der Test ist allerdings nicht ganz fair denn die Probleme hatte ich bei etwa 30 Grad im Sommer und jetzt ist es noch knapp 20 Grad. Aber ich muss sagen, dass der Vergaser VIEL weiniger warm wird.
Ist ja auch logisch, denn jetzt leiten nur noch die Schrauben die Wärme weiter. Das Bakelit ist ein guter Isolator. Auch nach 2-3 Minuten nach Motor aus, wird der Vergaser noch knapp handwarm. Sogar die Schrauben kann ich anfassen ohne die Finger zu verbrennen. Ich würde sagen: Problem gelöst!

Auf die Idee bin ich gekommen als ein Freund gesagt hat, dass der Vergaser aber schon sehr nahe am Motor befestigt ist. Er ist ein alter Sachs Freund und scheinbar ist bei diesen Mofas der Vergaser viel weiter weg. Zudem mit einem Bogenrohr zum Zylinder montiert.

Es lohnt sich immer wieder mal über den Zaun zu schauen um zu sehen wie's die anderen machen...
Hanson
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Hanson »

Hallo nochmal,
schön das du deine Problematik zu deiner Zufriedenheit abstellen konntest. Dennoch hört sich dein Bericht etwas so an, als wenn Quicklis eine unausgereifte Konstruktion waren, und ohne Modifizierungen schnell an ihre Grenzen geraten...Dem ist nicht so, und so manch ein Hersteller hat über den Zaun nach NSU geschaut um in der Lage zu sein vernünftige Mopeds (Motorräder) zu bauen. Klar kann ich mir vorstellen das ein Quickly bei 30 grad und Rückenwind, bergauf an seine Grenzen gerät...das ist doch aber eher die Ausnahme. Vielleicht wärest du mit einer Florett mit Gebläsekühlung besser bedient. Auf die Frage, ob das Moped jetzt nach längerer Fahrt williger anspringt, bist du nicht eingegangen. Eins ist sicher...Quyicklis fuhren und fahren mit kurzen und langen Bolzen, wenn sie denn richtig bestückt sind, ohne Hitzeprobleme. Dein Problem ist meiner Meinung nach nur verschoben...oder es gab nie eins, und es war wirklich nur diesem heißen Tag zu verdanken. Dann hättest du ja auch nochmal einen kühleren Tag zum Vergleich heranziehen können..
Nichts für Ungut...aber hier im Forum gibt es Nervensägen, wie mich, die es genau wissen wollen....Hallo ich bin der neue und hab das Problem gelöst, ist für viele eher unbefriedigend. Ich sage das auch, damit nicht Leute mit ähnlichen Problemen in deiner gut gelungenen Modifikation die Lösung sehen..
Lieber Gruß Werner
selfmade-man
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von selfmade-man »

Hallo Werner

Ich habe ja geschrieben "Problem gelöst". Damit meinte ich vor allem das Heiss-Wieder-Anlass Problem.
Du hast natürlich recht, dass man sich fragen muss ob nicht ein anderes Problem zu Grunde liegt und der Motor wärmer als normal wird. Aber mehr als Zündung richtig einstellen und das Gemisch optimieren kann man ja kaum.
Ausserdem frage ich mich schon warum die späteren Quicklys die längeren Bolzen spendiert bekommen haben. Vielleicht gab es ja bei den frühen Modellen doch häufiger Probleme?

Vielleicht auch nur im Süden bei 30 Grad... :-)

Christian
Hanson
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Hanson »

Hallo,
danke für deine abschließende Erklärung. Sie springt also wieder normal an...das wollte ich wissen. Das mit dem "Warum" lange Bolzen kamen, ist sicher nochmal eine Diskussion an anderer Stelle wert..Die interessanten Themen gehen uns hier Gott sei Dank wohl noch nicht aus. Dir viel Freude mit deiner wirklich robusten Gefährtin, und schön das du das Thema zu einem befriedigenden Abschluß gebracht hast. (Das ist hier leider nicht immer sebstverständlich)
Mit lieben Gruß Werner
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Lonzoglunz
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Lonzoglunz »

Hallo,

mir ist bei der Restaurierung der Quickly (Bauj. 1960) einer Bekannten ein Teil aufgefallen, das mir
früher - vor ungefähr 40 Jahren, als ich noch sehr viel an NSU-Motorrädern und Mopeds geschraubt habe - nie untergekommen ist: Zwischen Vergaser und Zylinder saß ein Metallzwischenstück, bzw. Zwischenflansch. Dieses Teil war aus Cr-Ni-Stahl ( da unmagnetisch) und 5 mm dick. Davor und dahinter lagen je eine Dichtung mit Metalleinlage, wie ich sie als Originaldichtungen kenne. Auch der Zwischenflansch schien nicht gebastelt zu sein, sondern machte einen 100% serienmäßigen Eindruck. Die M 5 Stiftschrauben im Original-Zylinder hatten eine Länge von 19 mm. Als ich nun den neuen Zylinder mit neuem 12 mm Vergaser von Krippl mit einer normalen Flanschdichtung montieren wollte, stellte ich fest, dass sich der Vergaser nicht montieren ließ, sondern unten mit der 10 mm Verschlussschraube für die Nadeldüse am Motorgehäuse anstieß, bevor der Vergaserflansch plan zur Anlage kam. Wie das bei dem Originalmotor aussah, habe ich mir leider vor dem Zerlegen nicht näher angeschaut. Also habe ich den Zwischenflansch, nachdem ich ihn innen auf die Einlasskanalmaße des neuen Zylinders erweitert hatte, mit zusätzlichen, selbst ausgeschnittenen Dichtungen aus 0,6 dickem Abil-Papier beidseitig beklebt, damit jetzt zwischen Gehäuse und Verschlussschraube wenigstens 1 mm Abstand ist. (Siehe Foto im Anhang). Das lange Bakelite-Zwischenstück kenne ich auch noch von früher, allerdings waren dann auch die M5-Stehbolzen entsprechend länger und wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es diese Kombination nur (???) bei der "S"-Ausführung der Quickly, mit Hinterradschwinge. Bin mir allerdings nicht sicher. Ich kannte bis dato nur die 19 mm Stiftschrauben und die "normale", ungefähr 3 mm dicke Dichtung mit Metalleinlage.
Das Problem mit dem überhitzten Vergaser und dem schlechten Anspringen im heißen Zustand - vermutlich in Folge von Dampfblasenbildung - kannte ich auch noch von meinem VW-Käfer. Da habe ich mir dann auch so geholfen, dass ich mehrere 5 mm dicken Flanschdichtungen übereinander geklebt habe, sodass am Ende eine 25 bis 30 mm dicke Dichtung dabei herauskam und die nun zu kurzen M8-Stehbolzen des Käfers wurden einfach durch längere Schrauben ersetzt.
Damit waren die Heißstartprobleme beseitigt. Ich hatte immer noch etliche von diesen Dichtungen aufgehoben. Als ein Bekannter mit seinem frisch restaurierten Karmann-Ghia dasselbe Problem hatte, konnte ich ihm mit den Dichtungen auf Anhieb helfen.

Schönen Abend wünscht
Lonzoglunz
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Hanson
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Hanson »

Hallo,
ich verstehe die Problematik gerade nicht..Das Distanzstück hätte doch eine ganze Ecke dicker werden können (soweit selbst hergestellt). Oder man hätte ein Bakelitstück nehmen und es kürzen können..Wie auch immer, hätte dann der Abstand vom Vergasergehäuse zum Motorgehäuse gepasst. Dein "Tuning" insgesamt gefällt mir,und ich bin gespannt ob die Gesamtperformance am Ende die offensichtlich geforderte Optimalleistung erbringt. Ich habe auch einen Versuchs(verschleiß) Motor in Arbeit komm nur zu selten dazu..deswegen ist deine "AusderReihe"-Nummer für mich besonders Interessant.
Gruß Werner
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Lonzoglunz
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Re: Kurze Schraubbolzen, dicke Bakelit-Dichtung

Beitrag von Lonzoglunz »

Hallo Hanson,

wie schon gesagt: So einen Zwischenflansch aus Metall habe ich früher noch nie gesehen und es sind damals etliche Quicklys durch meine Hände gegangen. (Deshalb kam mir das bei meiner jetzigen Restaurierung - gut 40 Jahre später - auch so vor, als wäre es erst gestern gewesen). Alle die Quicklys, die ich in den 70er Jahren repariert, bzw. getunt habe, waren deutlich vor 1960 und hatten alle die "normale" Dichtung mit ca. 3 mm Dicke. Wenn mal eine mit Bakelite-Stück dabei war, dann waren natürlich auch immer die Stehbolzen länger. (Mehr Ansauglänge sorgt für ein besseres Drehmoment; deshalb hatten z.B. die DKWs ab Baujahr 1954 einen ca. 200 mm langen Zwischenstutzen, wohingegen bei den älteren Modellen der Vergaser direkt am Zylinder saß.)
Entweder hatten früher bei der Quickly die Motorgehäuse in diesem Bereich eine andere Kontur, sodass der Vergaser auch mit der 3 mm Dichtung nicht am Gehäuse anstieß, oder es hat sich hier jemand selber diesen Zwischenflansch hergestellt, aber das Teil machte einen absolut fabrikmäßigen Eindruck und man fragt sich, warum (???) Das kann eigentlich nur wegen des Freigangs zum Gehäuse sein. Der Durchlass war allerdings für den Krippl-Zylinder und den neuen 12 mm Vergaser zu klein; ich musste ihn also erweitern auf 21 mm Breite und 14,5 mm Höhe. Vorher war er 17 mm X 12 mm, was dem Durchlass des 9 mm Vergasers entspricht.
Bin mal gespannt, wie die Quickly damit rennt. Zur Zeit warte ich noch auf die Rahmenteile vom Lackieren.

Viele Grüße von Lonzoglunz
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