1953er Urquickly im Südwesten

Informationen über Restaurierungen und Instandsetzungen, Erfahrungsberichte, die man hier anderen weitergeben kann.
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Solidworker
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1953er Urquickly im Südwesten

Beitrag von Solidworker »

Hallo liebe Quickly-Freunde,
nachdem dieses Form nun schon rund 7 Jahre am Leben ist, habe auch ich es jetzt endlich geschafft, mich zu registrieren. Zum Einstieg zeige ich euch den ...

Lebenslauf meiner Ur-Quickly

Der Erstbesitzer, der damals in der Nähe von Neckarsulm wohnte, hatte sich das frisch auf dem Markt erschienene Moped mit der Achttausender-Fahrgestellnummer neu gekauft. Irgend wann kam dann für ihn der Umzug nach Freiburg im schönen Breisgau. Nach über 30 Jahren wurde dann die Quickly von dem inzwischen herangewachsenen Sohn erobert. Sie wurde ordentlich in rot mit goldenen Felgen lackiert, nur der Tank blieb, wie er war. Dann kam der Zeitpunkt, an dem die Technik versagte. Sie sprang einfach nicht mehr an, auch ein Freund wusste nicht mehr weiter und die Technik befand sich eh in einem ziemlich verlottertem Zustand. So wurde im örtlichen Kleinanzeiger ein Inserat aufgegeben und die Baustelle wechselte am 14. März 1990 für 50 Mark in meinen Besitz. Der bisherige Lebenslauf wurde knapp mitgeteilt, die originalen Papiere ebenfalls übergeben.
Weshalb der Motor den Dienst quittierte, wurde erst gar nicht untersucht sondern gleich und eben ohne vorangegangene Testfahrt mit der Zerlegung begonnen. Außer der damaligen Umlackierung blieb so gut wie alles original, nur der Sattel wurde einst ersetzt und das Speichenschloss und die Luftpumpe fehlten. Die gesamten Verschleißteile wurden von mir während der Restaurierung durch Neuteile ersetzt, sonst konnte jedoch fast alles Andere aufgearbeitet werden. Das benötigte Material wurde persönlich bei Krippl, der damals noch in der Garage in der Nähe vom Sportplatz tätig war, geholt. Ich bekam damals seinen letzten NOS-Speichensatz, original, vorn noch mit 2,65 mm statt 3,0 mm Durchmesser.
Am 1. Mai 1991 wurde dann mit frischem Versicherungskennzeichen die erste offizielle Fahrt unternommen. Die Quickly stand wieder da, wie aus dem Laden. Nur für den originalen Auspuff gab es damals noch keinen neuen Ersatz. Und bevor ein Nachfolge-Teil, das nicht zum 1953er Modell gehört, verbaut wird, musste das verdellerte Original bleiben. Und der falsche Sattel wurde durch einen neuen falschen Denfeld-Sattel ersetzt.
So wurde der Urahn die nächsten 11 Jahre bei schönem Wetter regelmäßig bewegt. Darauf folgte eine siebenjährige Ruhepause. Vor erneuter Inbetriebnahme im Jahr 2009 wurde eine große Inspektion mit Neuteilen wie Kette, Ritzel, Bremsbacken, Zündspule, Unterbrecher und Kondensator durchgeführt. Da es jetzt den alten Auspuff als neuen Nachbau zu kaufen gab, wurde hier ebenfalls investiert. Ebenso wurde in der Zwischenzeit ein originaler Sattel mit Gummiring-Federung und Nachbau-Decke erstanden.
Tja, die Geschichte ist somit schon am Ende, entsprechend wenig Spektakuläres musste die Quickly seither erleben, schon gar nicht während der letzten 23 Jahre unter meiner Obhut.

Viele Grüße, Dieter


Hier noch ein paar Bilder:

1990
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1991
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2009
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2013
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Echze
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Re: 1953er Urquickly im Südwesten

Beitrag von Echze »

Hallo Dieter,

sooo ein schöner Berichte und sooo eine feine Quickly!!! Und ich habe es gerade erst entdeckt und freue mich sehr darüber.

Es ist schon etwas besonderes, wenn man die Historie eines so alten Fahreuges nachvollziehen kann. Sie sieht richtig toll aus - Kompliment.

LG Peter
Beste Grüße vom Niederrhein
Peter
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