nachdem ich nun schon fast ein Jahr hier mitlese
möchte ich mich und meine Quickly doch mal vorstellen.
Zu mir.
Ich bin der AndiMann und Jahrgang 1969
eigentlich sind meine Hobbys Motorrad (modern) und Oldtimer PKW
1991/1992 habe ich mit meinem Vater (Kfz-Mechaniker) ein Opel Kadett C Coupe restauriert,
den ich heute noch besitze
Anbei ein Bild vom 08.06.2011
1996 habe ich mir dann nach ein paar anderen Oldtimer diesen Prinz 4L Bj 1967 zugelegt
Auch diesen besitze ich heute noch
Nachdem ich einige Oldtimer-Treffen besucht hatte, dachte ich mir,
dass zum meist verkauften NSU PKW auch das meist verkaufte NSU Moped passen würde.
Nach langem Überlegen entschied ich mich für eine Quickly „S“ Lidoblau/Perlgrau
Zuerst ersteigerte ich eine Bj. 1959 ohne Papiere
Zuhause angekommen musste ich aber feststellen,
dass die Instandsetzung zu viel Zeit in Anspruch nehmen wird
Also suchte ich weiter
Nach kurzer Zeit entdeckte ich 2010 eine weitere Quickly im Auktionshaus
Auf dem Bild machte sie einen guten Eindruck
NSU Quickly S
Baujahr 1957
Farbe: Lidoblau/Perlgrau
Laufleistung: 6.607 km
Originallack, bis auf Tank
mit Papiere, Schlüssel, original Kauf-Rechnung von 1957, Bordwerkzeug
aus Familienbesitz
Im laufe der Jahre wurden mal die Griffe und Rücklicht getauscht.
Sonst besitzt das Moped leichte Patina, die auch so bleiben soll.
Hier noch Bilder vom Kauf
Laut Vorbesitzer wurde der Motor schon ein Mal neu Abgedichtet
An den Schrauben war zu erkennen, dass er schon mal geöffnet wurde.
Ich hatte den Motor erst gar nicht gestartet. Sieht dicht aus.
Am nächsten Tag entdeckte ich dann doch einen Tropfen auf dem Boden.
Ursache undichter Dichtring links.
Also kurzen Prozess gemacht.
Motor raus, neue SKF-Lager und kompletten Motordichtsatz gekauft
Da mein Vater in der Zwischenzeit Kfz-Mechaniker im Ruhestand ist,
war das die perfekte Aufgabe für ihn
Da noch das alte Werkzeug vorhanden ist, wurde das an einem Tag erledigt.
Der Motordeckel rechts war so verbeult und zerkratzt, dass ich diesen durch einen polierten Deckel ersetzte, da mir das dann doch zu viel Patina war.
In der Zwischenzeit kümmerte ich mich um den Vergaser, der nach einer gründlichen Reinigung
neue Düsen, Nadel und Schieber erhielt.
Natürlich funktionierte am Benzinhahn die Reserve-Stellung nicht mehr,
so dass ich diesen ersetzen musste.
Der Tankdeckel wich einem „Weltmeister-Deckel“ mit neuer Dichtung
Da der krümmer eine Delle und Kratzer hatte tauschte ich diesen gegen einen neuen.
Der Auspuff wurde zerlegt und gereinigt.
Von meiner ersten Quickly übernahm ich den stabileren Ständer
Beim Zusammenbau wurden alle beschädigten Schrauben durch neue ersetzt
Nun ging es daran, wieder den Ur-Zustand herzustellen
So wurden alle Gummiteile, die einmal Creme-Farben waren erneuert
(Satteldecke, Lenkergriffe, Lenkanschag, Seitenständerkappe, ect)
Statt dem Kunststoff-Rücklicht ist nun wieder das Alu-Rücklicht an seinem Platz.
Für die schwarze Luftpumpe kam eine verchromte
Aus Sicherheitsgründen montierte ich neue Pedale und einen Rückspiegel, die Klingel wanderte nach rechts
Jetzt war das Quickly eigentlich fertig. Eigentlich !
Bei der ersten Fahrt musste ich feststellen, dass der Gaszug klemmt
und die Bremsen erbärmlich sind.
Eine denkbar schlechte Kombination ;-(
Also erst mal einen neuen Bautenzug eingebaut und neue Bremsbeläge aufgenietet.
Ergebnis: Gaszug geht leicht, Bremsen fast unverändert.
Zwischenzeitlich habe ich heraus gefunden, dass das beim Quickly halt so ist
Man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran
Aber jetzt scheint alles ok zu sein,
nur neue Reifen werde ich mal aufziehen, da diese mir zu modern sind
Als I-Tüpfelchen habe ich noch einen Alten Römer-Helm meines Vaters gefunden
und 35 Jahre alte Fahrradtaschen von meinem Bruder geliehen bekommen.
Als Resume der Aktion kann ich sagen, dass sich der Preis einer Quickly schnell verdoppeln kann,
auch wenn es Anfangs ganz gut ausgesehen hat.
Aber ich habe es nicht bereut.
Gruß
AndiMann
