Bremsenerneurung

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QuicklyCarly
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Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo zusammen,
der nächste Restaurierungsabschnitt ist dran, denn ich will mit dem Quickly ja auch mal wieder auf die Straße. Also habe ich die Räder abgebaut und die Bremsplatten abgebaut, Schnell war klar warum die Hinterradbremse wenig und die Vorderradbremse gar keine Wirkung haben. Die Bremsbeläge hinten sind kürzer als im Original vorgesehen, und noch an den äußeren Vernietung bereits eingerissen und werden demnächst abbrechen. Die Vorderradbremse wird einfach zu gut geschmiert, denn der ganze Trommelraum ist ölig bzw. fettig, sodass ich mal davon ausgehe, dass der Radialdichtring alt und ausgehärtet ist. Ob das Kugellagerfett, laut meinem Vorgänger Kugellagerfett von SKF, zu warm und dünnflüssig wird, kann ich nicht beurteilen, denn die Kugellager laufen gut und leicht, und die gegenüberliegende Abdichtung ist noch total i.O. und alles ist dicht. Auf jeden Fall will ich diese Schwachstelle vor Einbau der Bremsplatten mit neuen Bremsbacken beseitigen. Ich gehe mal davon aus dass es reichen sollte den Radialdichtung bzw. dann vorbeugend alle beide zu erneuern. Was meint Ihr reicht das, oder was sollte bei dieser Aktion sicherheitshalber gleich noch mitgemacht werden?
Gruß
Carly
Quicklymax
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von Quicklymax »

Hallo Carly,
zuviel Fett sollte da nicht rein und neue Dichtungen können nicht schaden, die alten Bremsbeläge waren bei mit sehr verglast, die neuen haben deutlich besser funktioniert. Leider sind die auch nicht mit den Scheibenbremsen von einem Fahrrad vergleichbar, also immer schön Abstand halten.
Noch was zu deinem Zündkabel, ich würde das nicht hintenrum verlegen, da ist ein scharfer Knick drin und es kann an den Rippen des Zylinders scheuern und undicht werden. Einfach vorne hoch.
Gruß, Evert.
QuicklyCarly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo zusammen,
nachdem ich die Probleme in einigen Beiträgen über den Tausch auf neue Bremsbacken gelesen habe wurden die beide Bremsplatten komplett wie sie sind zu Fa. Krippl geschickt, damit er sie überholt.
Mir geht Sicherheit über Hobby, zumal ich schon einmal mein erstes Moped, eine Dürkopp, wegen mangelnder Bremsleistung in eine Porsche setzte und wenig später wegen zerbröselter Vorderradbremsbacken den Flug über den Lenker erleben durfte. Damals war ich 16 und es endete beide Male in einer Vorwärtsrolle wie beim Turnen mit ein paar Knuffs. Das würde ich heute mit 73 nicht mehr so problemloslos hinkriegen. Deshalb………
Heute wollte ich mich auf die Vorbereitung zur Dichtheitsreparatur konzentrieren, damit die neuen Bremsbacken nicht gleich wieder einfetten. Die Demontage war nicht schlimm,…………………..nein, es war schlimmer. Achse ausbauen, 2x SW 15 und die Konen (so steht es im Duden) ausschrauben, no problem. Irgendwann ist der Konus auf der Bremstrommelseite rausgefallen. Aber jetzt kommt‘s,….der Radialdichtring und das Kugellager waren auch dabei, ebenfalls das Distanzrohr, alles eine Einheit, siehe Bild 1. Der Lagerkonus ließ sich sogar erst nach Einspannen des Distanzstückes in ein 3-Backenfutter mit erheblichem Kraftaufwand bis zum letzten Gewindegang lösen. Das Dichtheitsproblem liegt also nicht im ausgehärteten Elastomere-Bereich, sondern im nicht kraftschlüssigen Sitz des Radialdichtrings, um den sich die Nabe immer gedreht hat. Ich habe dann mal den Radialdichtring der anderen Seite, der bis zum Ausbau fest saß und korrekt abgedichtet hat, eingelegt, der war genauso locker und ließ sich von Hand drehen. Somit scheint die Aufnahme des Radialdichtrings auf der Bremstrommelseite total ausgeschliffen zu sein und auch ein neuer wird wohl das gleiche Problem haben.
Jetzt baut sich das für mich doch zu einem großen Problem auf, denn aus meiner Laiensicht kann ich das vom Vorbesitzer aufwendig restaurierte Vorderrad (neuer Reifen, neuer Schlauch, neue Speichen, neue Lackierung und dabei mal wiederholt einiges übersehen hat) nochmal komplett neu machen lassen, vorausgesetzt ich finde mal einen halbwegs intakten Nabenkörper.
Jetzt nur noch für mich zur Info, auf Bild 2 sieht man so ein holpriges Etwas Rundum, soll das eine Schweißnaht sein?
Jetzt eine letzte Frage, auf Bild 3 habe ich alles so ausgelegt wie es eingebaut war. Ist das wenigstens richtig? Was hat der Kugelknuppel und der Schlitz auf dem Distanzstück für eine Funktion und für was ist die Bohrung im Konus auf der Bremstrommelseite?
Ich freue mich wirklich über jeden hilfreichen Tipp, wie z.B. heute wird ja vieles geklebt, hat jemand schon so das Problem so gelöst, oder den Lagersitz (ich weiß etwas brutal) etwas eingedellt, usw. usw. usw.
Bin sehr gespannt von Euch zu hören
Euer Carly
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Quicklymax
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von Quicklymax »

Hallo Carly,
auf BILD 2 innen ist das die Lagerschale ( auf beiden Seiten), wenn man die von der Gegenseite rausklopft, kann das so aussehen, ist aber wohl kein Schaden, wenn die Lagerschale im Kugelbereich noch gut ist.
In BILD 3 ist alles korrekt, da gab es verschiedene Varianten, für das mittlere Rohr mit Innengewinde, da meine anders waren, kann ich nicht mehr dazu sagen.
Leider ist der Schaden an der Nabe, wie du festgestellt hast. Viel Erfolg für eine Ersatznabe, da gibt es vielleicht unterschiedliche Varianten, mindestens bei der Hinterradnabe, mit geschweißtem Kettenrad, alte Version und mit geschraubtem Kettenrad, das ist die bessere Variante, ich glaube, beide würden passen.
Viel Erfolg, Gruß, Evert.
QuicklyCarly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo Evert,
ja danke für die Info für Bild 2, aber wahrscheinlich ist sie sowieso kaputt. Wenigstens war alles wie auf Bild 3 ersichtlich richtig montiert und nicht ursächlich für das Problem.
Schade.
Wird wohl nix mit der nächsten Testfahrt, wenn die revidierten Bremsanlagen von Fa Krippl kommen. Ich hatte mir das einfacher vorgestellt.
Gruß
Carly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo zusammen,
hat so etwas mal jemand mit Loctite Kleber Stärke ? gelöst? Ich habe das mal in jungen Jahren mit dem Zylinderkopf einer Vespa gemacht, da war das Gewinde der Zünkerze im Eimer und das haben wir ausgebüchst und wieder eingklebt. Ist schon lange her, da müsste es doch heute noch besseres geben.

Nachtrag: Ich habe heute Morgen LOCTITE direkt angeschrieben und das Problem geschildert. Mal sehen ob da etwas kommt.
Quicklymax
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von Quicklymax »

Hallo Carly,
mit Loctite kann man was machen, es kommt nur drauf an, wieviel Spiel ist, einige 100 dertstel mm wird gehen ? Aber versuchen geht ja schon.
Viel Erfolg,
Gruß, Evert.
QuicklyCarly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo Evert,
danke für Deine Einschätzung, ich sehe das genauso, genau das ist das Problem, mit Maschienebau-Schiebelehre gemessen sind es 2/10 mm, das ist gewaltig. Ich werde das Thema auch mal morgen meinem Freund vorstellen, der ist profimäßig gemeinsam mit seinem Bruder Restaurator für Oldtimer und zwar so richtig bis in die Vorkriegsnmodelle, das sind Künstler, die haben mich bei meinem Mercedes immer super unterstützt, vielleicht fällt denen etwas ein. Die arbeiten viel mit 2-Komponentenklebern und Plastikstahl u.ä., die auch gleichzeitig solche Lücken ausfüllen. Vielleicht hat auch LOCTITE selbst eine Vorschlag. Versuchen muss man es auf jeden Fall vor der großen Lösung.

Gruß
Carly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo zusammen,
also für meine Idee mit 2-Komponentenkleber erscheint meinem Freund der Spalt von ca. 1/10 mm zu klein. Beim Einschieben würde sich der auch noch so dünn aufgetragene Kleber unkontrolliert wegschieben und sich vielleicht sogar am Kugellager anhaften, dann wäre es gelaufen. Gleiches befürchtet er mit LOCTITE besonders bei der etwas komplizierten Montagefolge. Die Idee Plastikstahl aufzutragen und neu auszudrehen ist bauartbedingt auch nicht möglich. Von LOCTITE selbst habe ich noch nichts gehört. Trotzdem bereits ein Fortschritt, dass ich jetzt wenigstens weiß, was nicht geht.
Quickly-Heizer
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von Quickly-Heizer »

Moin Carly,

ich würde zunächst alle Lagerkonen, Kugellaufringe und die Lagerschalen mit der Lupe auf Schäden überprüfen.
Lagerkonen und Kugellaufringe zeigen oft Fressspuren...
Lagerschalen können Risse haben...

Nach Bild 3 zu urteilen, hast du bei der Zerlegung des Konus auf der Bremsseite nicht den kleinen Halbrundkernnagel entfernt, der Lagerkonus und Distanzrohr verbindet. Dieser wird jetzt abgeschert sein und verursachte deine Probleme...
Die bremsseitige Lagerung ist praktisch als eine fixe Einheit zusehen, das Laufspiel wird dann auf der anderen Seite eingestellt.
Wenn tatsächlich der Dichtring lose in der Bremsnahe sitzt, würde ich ihn mit Loctite 603 oder 648 einsetzen.

Gruß Bernd
QuicklyCarly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo Bernd,
danke für Deine Aufklärung, jetzt weiß ich auch für was der 'Knubbel' am Distanzrohr ist und das Loch im Konus gedacht ist. Ein Kerbnagel, aber zu spät, ich dachte da sitzt der Konus fest und hab die beiden getrennt und dabei vielleicht selbst abgeschehrt. Ich habe jetzt das Konusloch vermessen und ihn dann eingedreht bis zu der Position des Kerbnagels, die Wirkung besteht noch immer. Gestern habe ich das gleiche Problem auch am Hinterrad entdeckt, das ist heute dran, da weiß ich es dann wenigstens. Aber egal die Hülse muss ja runter sonst kriege ich das Kugellager und den Dichtring nicht raus. Ich werde versuchen in vorher zu ziehen. Ich habe leider nur keine Ersatz. Das mit dem Loctite finde ich persönlich am elegantesten und am sichersten. Aber was was sagst Du zu den Bedenken meines Freundes, siehe mein vorheriger Kommentar? Wie hast Du das Durchfliesen ins Kugellager ausgeschlossen? Das Spiel beträgt 1/10 mm ist das für Loctite nicht zu viel, das Zeug ist doch ziemlich dünnflüssig?

Gruß
Carly
Quicklymax
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von Quicklymax »

Hallo Carly,
Google mal nach Loctite 603, da steht für max. Spiel 0,1 mm, das passt ja noch. Das Loctite trocknet in ca. 24 Stunden, ist nicht überflüssig, da kannst du immer noch die Lagerschale innen reinigen.
Viel Erfolg, Gruß, Evert.
QuicklyCarly
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo Evert,
danke für Deinen Tipp. Doch leider ist das nicht mehr das große Problem. Es gibt ein wesentlich größeres. Ich habe mir am Samstag das Hinterrad vorgenommen. Da ist mir der Radialring auf der Bremstrommelseite förmlich entgegengefallen. Gemessener Spalt 1mm (in Worten ein Millimeter). Das muss einer ganz böse gewütet haben. Allerdings ist kein Fett ausgelaufen, deshalb gab noch etwas Bremswirkung, und warum, weil kaum etwas drin war. Ich bin im Moment ziemlich ratlos.
Gruß
Carly
NQN56
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von NQN56 »

Hallo Carly,

messe doch mal den Gehäusedurchmesser vom Radialdichtring in der Nabe. Denke, da wird keiner was rausgedreht haben. Müsste D=30,2mm sein, max. 30,24mm.

Mir sehen nämlich die Radialdichtringe nicht ganz koscher aus...

Gruß, Ingo
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Re: Bremsenerneurung

Beitrag von QuicklyCarly »

Hallo Ingo,
danke für Deine Daten,

ja die Radialdichtringe wurden mehrmals aus und eingebaut, dabei wurde anscheinend ziemlich 'Hand angelegt', die Naben sind fertig, die hintere 1 mm Spaltmaß.

Da ich sowieso hätte die Bremsen revidieren müssen, dabei sinnvollerweise die Lagerung erneuert hätte usw. usw. habe ich die Kosten gegengerechnet und mich für neue Kompletträder entschieden und gut is...hoffentlich. Das sollte mir die Fahrsicherheit wert sein, denn die Verkehrsdichte ist leider nicht mehr so gering wie vor 65 Jahren. Trotzdem muss man aufpassen, denn die Bremsentechnik von damals war nix gegen die heutigen.

Gruß
Carly
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